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Krippe: Tränenloses Tschühüss!

Mein Kleiner kommt voraussichtlich im Sommer in den Kindergarten. So schnell kann's gehen. Das veranlasste mich, über unseren ersten "Abschied" nachzudenken: Die Krippe. Nie werde ich den ersten Krippen-Tag meines Kleinen vergessen. Er, neugierig und gespannt. Wir (Papi und ich), angespannt und den Tränen nahe. Heute gehört die Krippe zu seinem Wochenplan wie die Gabel zum Essen.



Das war aber nicht immer so. Nach dem ersten Tag, an dem lediglich sein Vater Tränen vergoss (echt!), kamen zwei Wochen problemlosen Loslassens. Erst, als unser damals Zweieinhalbjähriger begriff, dass dies nun zur Regel würde, begann er sich morgens anzustellen. "Maaaami daaabliiibe!" und ähnliches Flehen waren zweimal die Woche an der Tagesordnung.

So kam es, dass ich jeden morgen verheult ins Büro eilte, nachdem ich RABENMUTTER einen überaus unglücklichen kleinen Jungen an fremde Leute übergeben hatte! Da ich eine extrem neugierige und ungeduldige Person bin, hatte ich aber die rettende Idee, die Krippe gleich 10 Minuten nach Kinder-Abgabe anzurufen, um zu hören, ob er sich beruhigt hatte. Er hatte. Die überaus liebenwerte Praktikantin beruhigte mich stets damit, dass er sofort aufhöre zu weinen, sobald ich aus der Türe sei. Uff! Meine Erleichterung könnt ihr euch vorstellen.

Und da wir natürlich nicht die einzigen sind, die diese Zerreissprobe erleben durften, hier ein paar Tipps, wie sich die Phase (denn ja, es ist nur ein Phase) unbeschadet überstehen lässt:

Anleitung für einen Abschied ohne Drama:

Die Vorbereitung des Abschieds beginnt zu Hause. Eigentlich bereits am Vorabend. Legen Sie Ihre Kleider und die Kleider des Kindes parat, so dass Sie am Morgen nicht noch lange nach sauberen Hosen und passenden Pullovern forschen müssen. Damit verhindern Sie, dass Ihr Nervenkostüm unnötig ausgedünnt wird, bevor der Tag überhaupt richtig begonnen hat.

Zeigen Sie sich flexibel. Beharren Sie nicht auf der geblümten Hose, die so hübsch zum rosa Pullover passen würde, wenn sich das Kind für die Hose mit Karomuster entschieden hat. Unerbittlichkeit ist nur dann gefragt, wenn das Kind beschliesst, an einem kalten Wintermorgen in leichter Sommerkleidung in der Krippe Einzug zu halten.

Versuchen Sie beim Anziehen des Kindes Ruhe zu bewahren. Ja, auch dann, wenn Sie spät dran sind und in zehn Minuten am anderen Ende der Stadt zu einem wichtigen Termin erwartet werden. Leider ist es eine Gesetzmässigkeit, dass sich die meisten Kinder als besonders widerspenstig erweisen, wenn sie merken, dass ihre Eltern in Eile sind.

Bewahren Sie auch im Strassenverkehr Ruhe. Falls Sie mit Auto oder Fahrrad unterwegs sind, sollten Sie sich in jedem Fall auf den Verkehr konzentrieren.

Veranstalten Sie keine Oper. Verabschieden Sie sich herzlich, aber kurz von Ihrem Kind. Sätze wie: «Mama muss jetzt leider gehen, und du bleibst ganz allein, ohne Mama hier» sind zu vermeiden.

Seien Sie nicht beleidigt, wenn Ihrem Kind der Abschied leichtfällt.

Quelle: Beobachter

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