Echte Mütter stillen länger. Oder wie war das?
Das aktuelle «Time» Magazin schockiert mit einem Cover, das die
Diskussion um das Langzeitstillen weltweit neu anheizt. Doch ist es
wirklich so schlimm?
Die Provokation soll natürlich die Verkaufszahlen ankurbeln,
offensichtlich ist das der Redaktion des «Time» Magazins auch gelungen.
Die hübsche Mutter und ihr Dreijähriger (und ja, wir hoffen, es handelt
sich tatsächlich um Mutter und Kind und nicht etwa um Models. Das Trauma
des Kleinen wäre wohl sonst eine weitere Forums-Diskussion wert) gehen
einer «Beschäftigung» nach, die der Kinderarzt William Sears bereits in
den Neunzigern propagieren. Bereits 2010 hatten wir hier darüber berichtet, die Reaktionen auf meinen damals schon kritischen Text waren entsprechend nicht ausgeblieben.
Und auch das «Time» Magazin hat zahlreiche Reaktionen auf das Cover
und natürlich den Inhalt des Artikels erhalten. Der Titel «Sind Sie
Mutter genug?» gab dem Ganzen den Rest. Der Text beschreibt den neuen
Trend zur Extrem-Mutterschaft, sozusagen die Verschiebung vom
«Helicopter-Parenting» zum «Klammeraffen-Säuge-und-Muttertier». Den
Trend gibt es auch in Europa schon, man denke da nur an die vielen
Artikel zum Thema Stillen und Familienbett. Wie in allem, sind wir
Europäerinnen (und Schweizerinnen) jedoch nicht ganz so schlimm mit dem
Verurteilen von anderen Methoden.Der Gedanke, dass Mütter stillen
sollen, wenn sie wollen (und können) hat sich bei uns eingebürgert.
Auch wenn ich denke, dass Langzeitstillen in unseren Breitengraden wenig mit den Bedürfnissen unserer Kinder als mit denen von uns Müttern zu tun hat. Loslassen ist schwer, das erleben wir jeden Tag. Ensprechend würde ich nicht von einer Zwangs-Mutterschaft, sondern viel eher von einer Zwangs-Zuneigungsbekundung seitens des mit drei immer noch gestillten Kindes sprechen. Denn ein Dreijähriger kann sich nur loslösen, wenn man ihn lässt. Praktisch ist das Stillen allemal, das leuchtet sogar mir ein. Nötig? Ich weiss nicht.
Auch wenn ich denke, dass Langzeitstillen in unseren Breitengraden wenig mit den Bedürfnissen unserer Kinder als mit denen von uns Müttern zu tun hat. Loslassen ist schwer, das erleben wir jeden Tag. Ensprechend würde ich nicht von einer Zwangs-Mutterschaft, sondern viel eher von einer Zwangs-Zuneigungsbekundung seitens des mit drei immer noch gestillten Kindes sprechen. Denn ein Dreijähriger kann sich nur loslösen, wenn man ihn lässt. Praktisch ist das Stillen allemal, das leuchtet sogar mir ein. Nötig? Ich weiss nicht.
Wie war eure instinktive Reaktion auf dieses Titelblatt. Jööh? Oder wääk?
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