Baby-Tagebuch: Geschichten, die die Welt nicht braucht

Jetzt geht’s los. Kaum haben wir die freudige Nachricht verkündet, bombardiert mich die halbe Welt mit Horrorgeschichten über Geburten (die Mütter), schlaflose Nächte (die Väter) und sonstige Tragödien (die Anderen).

Kommen wir erst einmal zu den Ersteren. Was ist es, dass uns Mütter reitet – denn zugegeben, ich bin keinen Deut besser –, sobald wir von einer Schwangerschaft hören. Wir müssen die Geschichte unserer eigenen Entbindungs-Apokalypse loswerden. Notfallkaiserschnitte, nicht funktionierende PDA’s, extreme Schwangerschaftsverläufe schiessen sofort schwallweise aus uns heraus. Wie wenn unsere – vorwiegend die schlechten – Erfahrungen für eine Schwangere irgend etwas Positives hätten. Doch Mütter, lasst euch gesagt sein, das haben sie nie!

Wenig erheiternd ist ebenfalls das sogenannte Mitgefühl der Väter. „Oh, da könnt ihr euch ja auf was gefasst machen.“ Oder ähnliche geistreiche Bemerkungen fallen gerne, um daran zu erinnern, wie schwierig die erste Zeit mit einem Säugling sein kann. Was sie vergessen zu erwähnen, ist dass die schlaflosen Nächte doch vorwiegend ihre Frauen betrafen...

Aber die allerschlimmsten sind die Geschichten kinderloser Freunde. Die schlimmen Erzählungen, die sie von der Nachbarin der Cousine der Frau des Chefs gehört haben. Also, was die erlebt hat! Totgeburten, behinderte Kinder, Vierlinge.

Ich wische mir den Angstschweiss von der Stirn, bevor ich im Wartezimmer meines Gynäkologen der Schwangeren neben mir den schlechten Heilungsprozess meiner Kaiserschnittnarbe schildere...

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