Direkt zum Hauptbereich

Ein guter Vater sein. Jeden Tag.





Wie das geht, erfahren Sie hier. 


Das Schuljahr hat auch für Mütter und Väter wieder begonnen, die Zeit fehlt an allen Ecken und Enden. Elternabende, Trainings, Musikstunden, Hausaufgaben und und und. Berufstätige Eltern hetzen von A nach B, um ihrer Rolle als gute Eltern gerecht zu werden. Vor allem Väter werden erfahrungsgemäss die meisten Veranstaltungen verpassen, wichtige Sitzungen und Essen mit dem Chef sind dafür verantwortlich. «MH Dad» hat dafür jetzt die Lösung: Ein besseres Time-Management und Sie sind trotzdem ein guter Vater. Mit ein paar Regeln (hier für die Schweiz angepasst) und Expertentipps gibt er vor, es sei ganz einfach. Urteilen Sie selber:

Machen Sie mit beim «Gsunde Znüni»-Morgen
Studien haben gezeigt, dass ein Vater als toller Vater angesehen wird, wenn er ein paar schulische Aktivitäten mitmacht, bei denen Eltern gefragt sind. Sporttag, Schnupper-Lektion Kendo oder Geschichten erzählen an der Lesenacht und Sie haben die Kids im Sack. Ausserdem kommunizieren Lehrer mehr mit Eltern, die sie persönlich kennengelernt haben, so Experten. Zur Planung: Schreiben Sie sich die Termine ein, sobald Sie den Quartalsplan vor sich haben, damit es später keine Konflikte gibt.

Auch 5-Minuten-Gespräche sind wertvoll
Sie sind zu spät dran und ihr Kind stört Sie beim Rasieren? Schicken sie es nicht weg, sondern beantworten Sie seine Fragen, die meist in den unpassendsten Momenten am wichtigsten sind, so Robert Frank, Autor des Väterratgebers «Parenting Partners». Denn spontane Plauderereien würden die Bindung zum Vater viel mehr verstärken als geplante Aktivitäten. Ausserdem kommt ihnen diese Aufmerksamkeit später zugute: Wenn man seinem Kind schon von klein auf zuhört, wird es auch in der Pubertät eher mit einem sprechen wollen. Klingt logisch, nicht?

Alles geht nicht
Gerade bei mehreren Kindern, ist es unmöglich, jedes Ballspiel, jede Balletaufführung oder jedes Flötenkonzert zu besuchen. Rotieren Sie zwischen den Events, so dass Sie alles mindestens einmal gesehen haben. Gehen Sie nicht nur zu den Fussballspielen Ihrer Sohnes, auch das Konzert der Tochter ist sehenswert. Sonst senden Sie das Signal, dass Fussball für Sie wichtiger ist.

Seien Sie nicht so berechnbar
Viele Väter fühlen sich in der Rolle des marginalen Familienmitgliedes wohl und bilden sich sogar etwas darauf ein, am Abend den Bade-Daddy oder den Gute-Nacht-Geschichten-Papi zu mimen. Für Kinder werden aber solche punktuellen Events mit der Zeit bedeutungslos. Essen Sie lieber einmal in der Woche mit ihnen zu Mittag, wenn die Kinder mehr Energie haben, um von der Schule zu erzählen.
Raufen und Spielen
Das braucht nie sehr viel Zeit, doch gemäss Experten werden Ihre Väterqualitäten später daran gemessen: Ob Sie mit Ihren Kindern gespielt und gerauft haben. (Eine kleine Bitte einer Mutter: Nicht abends vor dem Ins-Bett-Bringen, ok? Das putscht die Kinder nur auf. Danke!)
Nörgeln Sie nicht über Ihren Job
Wenn sie abends später arbeiten müssen, erklären Sie Ihren Kindern lieber, dass Sie halt Verantwortlichkeiten wahrnehmen wollen. Aber Achtung: Das funktioniert nur, wenn Sie auch zuhause gegebene Versprechen einhalten.

Machen Sie sich über Ihre Kinder lustig
Nicht jedes Gespräch muss ernst sein. Die meisten Väter gehen ohnehin spielerischer mit ihren Kindern um als die Mütter. Solange Sie es nicht übertreiben, bringen Sie Ihren Kindern Ironie und Sarkasmus bei, damit es das bereits in frühen Jahren versteht und einsetzen mag. Seien Sie also ruhig etwas «gemein», wenn Sie das nächste Mal UNO spielen und geben Sie Ihren Kindern fiese Spitznamen, auch das ist Erziehung!

Melden Sie sich

Moderne Kommunikationsmittel können Ihnen ebenfalls helfen, ein besserer Vater zu sein. Rufen Sie kurz an, wenn Sie am Flughafen sind, schreiben Sie ein SMS vom Kongress aus, um zu wissen, wie die Prüfung lief. Solches Nachhaken hilft, die Bindung in kleinen Dingen zu festigen.

Nehmen Sie einen Babysitter
Mit Ihrer Frau Zeit zu verbringen, ist gut für Ihre Kinder. «Einer der wichtigsten Punkte, um ein guter Vater für seine Kinder zu sein, ist deren Mutter zu lieben», so Pädiatrie-Professorin Maureen Black. Kinder würden eheliche Spannungen immer spüren und auf sich selber beziehen. Führen Sie Ihre Frau also aus, Ihre Kinder werden es Ihnen danken.

Langweilen Sie Ihre Kids
Widerstehen Sie der Versuchung, die fünf verpassten Wochentage ins Wochenende zu quetschen und Ihre Kinder durch Vergnügungsparks zu zerren. Kinder sollten täglich Zeit haben, sich zu langweilen, auch wenn Sie anwesend sind. So lernen sie nämlich, sich selber zu etwas zu motivieren, wovon auch die schulischen Leistungen profitieren werden.

Jetzt die Frage an alle Väter: Können Sie diese Tipps nachvollziehen? Und die Mütter? Gelten die Regeln nicht für uns genauso?

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Allerwichtigste

    Als ich mir überlegt habe, was ich nach all den Jahren hier mit euch teile, war das erste Thema ziemlich klar: Was ist das Wichtigste für dich als Mutter? In der Schwangerschaft, bei der Geburt, als die Kinder klein waren und heute? War es immer dasselbe? Natürlich sind die Kinder das Wichtigste, die Partnerschaft, eine gewisse Sicherheit, auch finanziell. Aber das meine ich nicht.  Was hat dir das Überleben als Mutter sozusagen gesichert? Wie hast du die langen Tage geschafft, den wenigen Schlaf gemeistert, den Frust, die Sorgen, die Selbstzweifel? Na?  Ich kann ja nicht für alle reden, aber bei mir waren es - abgesehen von meinem Mann - ganz klar: die Frauen in meinem Leben. Meine Freundinnen. Ohne die ich wohl früher oder später wahlweise abgehauen, durchgedreht oder zusammengebrochen wäre. In dieser oder einer anderen Reihenfolge.  Meine Freundinnen sind mein Fels in der Brandung. Mein Punching Bag. Meine Klagemauer. Es sind Mütter von älteren, aber auc...

Die Hormonhölle

  Wer mich bzw. Rabenmutter (Blog und Buch) noch nicht kennt, braucht für diesen Text eine kurze Orientierung: Bei Sassines sind wir 2 Männer (Vater und Sohn, 21) und zwei Frauen (Tochter, bald 17, und ich). Soviel zur Demografie des Hauses. Als mein Sohn in die Pubertät kam, gab es schwierige Zeiten. Wir sind uns sehr ähnlich, will heissen, wir sagen, was ist. Sowohl im Positiven, wie aber auch im Negativen. Wenn uns also etwas nicht passt, meckern wir genauso, wie wir spontan «Ich liebe dich» sagen können. Jedoch gab es Zeiten, da war es kein meckern mehr, vielmehr gingen wir uns regelmässig an die Gurgel mit ausgewachsenen Wutanfällen, die einem Orkan ähnelten. Sowohl in der Kraft, als auch in der Lautstärke. Diese endeten jeweils mit einem Türenschletzen seiner- und einer Putzaktion meinerseits (Ich putze nicht gerne, ausser ich bin wütend. Meine Laune lässt sich also direkt an der Sauberkeit unseres Hauses messen.) Die anderen zwei Sassines, Vater und To...

Wenn nichts mehr geht - knapp am Burnout vorbei

Monatelang stand ich unter Strom. Dann kam der Stromausfall. Wie ich an einem Burnout vorbeirasselte… Das Hirn läuft auf Hochtouren.  Verträge aushandeln . Kuchen backen für diverse Schulevents. Den Grossen zur Töffliprüfung fahren. Hat mein Mann jenen Termin gesehen? Nochmal überprüfen. Die Grossmutter zum Arzt begleiten. Schon wieder ein Mail von diesem Geschäftspartner, dessen niveauloser Ton an Trump erinnert. Und noch ein Problemfall mit Kunden, den wir zwar nicht verschuldet haben, aber ausbaden müssen. So sahen meine letzten Monate aus. Eure vielleicht auch.   Weiterlesen auf Any Working Mom. ( Photo by  Dingzeyu Li  on  Unsplash )