Direkt zum Hauptbereich

Von Ex-Männern und Stiefmüttern

Scheiden tut weh. Was Sie dabei erwartet, wenn jemand Neues die Bühne betritt.

Als wir heirateten, zögerte praktisch niemand in unserem Umfeld, uns Tipps zu geben, wie es klappen wird. Vom Hochzeitsfest, über Kindererziehung, bis hin zu Ferienzielen, alles wurde kommentiert und immer wusste jemand einen Rat. 

Nun klappen statistisch gesehen die Hälfte der Ehen nicht. Man trennt sich, lässt sich scheiden und was tun Freunde und Bekannte? Sie beteuern, es tue ihnen leid, laden einen zum Essen ein und fragen (immer seltener), wie es einem geht. Doch wirklichen Rat, wie man sich verhalten soll oder was man zu erwarten hat, will keiner haben. Gerne geben wir Ihnen die Tipps von Judy Silk, Bloggerin bei der Huffington Post weiter. Was Sie nach der Scheidung erwartet, vor allem, wenn neue Partner die Bühne betreten: 
1.  Erwarten Sie nichts mehr von Ihrem Partner: Ist die Scheidung über die Bühne, wird er Interesse mehr an ihnen zeigen und weiterziehen. Die Chancen für Sex stehen schlecht, also wird er auch nicht besonders zuvorkommend sein.
2.  Weniger Sorgerecht = mehr Energie: Logisch, nicht? Wer die Kinder weniger bei sich hat, hat mehr Energie für sie – und anderes. Vor allem wenn er/sie weiss, dass sie nach 48 Stunden wieder weg sind.
3.  Des Verlassers Schuldfaktor: Wer verlässt, wird weniger Mühe mit dem neuen Partner des anderen haben. Die neue Liebe des Verlassers wird hingegen immer ein Dorn im Auge des Verlassenen sein.
4.  Daddy soll glücklich sein: Egal ob Söhne oder Töchter, sie werden immer hoffen, Daddy sei jetzt glücklich, während Mami einfach weitermacht wie bisher. Wieso das so ist, weiss niemand.
5.  Die Neue wird über Sie urteilen: Über Ihre Art, wie Sie Ihren Ex behandelt haben, über Ihre Frisur bis hin zu Ihrem Erziehungsstil. Lassen Sie’s gut sein, den Kindern zuliebe.
6.  Ein neuer Partner ersetzt den Vater nicht: Patchwork hin oder her, sofern keine Misshandlungen stattfanden und die Kinder ihren biologischen Vater lieben, wird ein neuer Partner kein Ersatz sein. Egal, wie sehr Sie es sich wünschen.
7.  Die Ex-Familie wird über Sie urteilen: Egal, ob Sie verlassen wurden oder verlassen haben, Ihre Ex-Familie wird die Trennung kaum goutieren. Ignorieren, freundlich bleiben. Es ist auch die Familie Ihrer Kinder.
8.  Kinder sind keine Fans von Patchwork: Es können sich Freundschaften zwischen Ihren und den Kindern Ihres Partners bilden. Oder auch nicht. Versuchen Sie, das Ganze aus der kindlichen Perspektive zu sehen, erzwingen kann man «Geschwisterliebe» auf keinen Fall.
9.  Familienfestlichkeiten: Es wird immer wieder Zeiten geben, bei denen sich Ex und Neue treffen müssen, Diplomfeiern, Fussballspiele, Theateraufführungen, Beerdigungen. Am besten tun Sie so, als kämen sie gut miteinander aus. Denken Sie an die Kinder und ignorieren Sie Ihren Ex, der sein neues Glück auf einem Tablett vor sich rumträgt.
So, nun sind Sie gewappnet für alles, was bei einer Scheidung auf Sie zukommt. Sofern sich weder Vater noch Mutter besonders schwierig anstellen. Oder was meinen Sie?

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Allerwichtigste

    Als ich mir überlegt habe, was ich nach all den Jahren hier mit euch teile, war das erste Thema ziemlich klar: Was ist das Wichtigste für dich als Mutter? In der Schwangerschaft, bei der Geburt, als die Kinder klein waren und heute? War es immer dasselbe? Natürlich sind die Kinder das Wichtigste, die Partnerschaft, eine gewisse Sicherheit, auch finanziell. Aber das meine ich nicht.  Was hat dir das Überleben als Mutter sozusagen gesichert? Wie hast du die langen Tage geschafft, den wenigen Schlaf gemeistert, den Frust, die Sorgen, die Selbstzweifel? Na?  Ich kann ja nicht für alle reden, aber bei mir waren es - abgesehen von meinem Mann - ganz klar: die Frauen in meinem Leben. Meine Freundinnen. Ohne die ich wohl früher oder später wahlweise abgehauen, durchgedreht oder zusammengebrochen wäre. In dieser oder einer anderen Reihenfolge.  Meine Freundinnen sind mein Fels in der Brandung. Mein Punching Bag. Meine Klagemauer. Es sind Mütter von älteren, aber auc...

Die Hormonhölle

  Wer mich bzw. Rabenmutter (Blog und Buch) noch nicht kennt, braucht für diesen Text eine kurze Orientierung: Bei Sassines sind wir 2 Männer (Vater und Sohn, 21) und zwei Frauen (Tochter, bald 17, und ich). Soviel zur Demografie des Hauses. Als mein Sohn in die Pubertät kam, gab es schwierige Zeiten. Wir sind uns sehr ähnlich, will heissen, wir sagen, was ist. Sowohl im Positiven, wie aber auch im Negativen. Wenn uns also etwas nicht passt, meckern wir genauso, wie wir spontan «Ich liebe dich» sagen können. Jedoch gab es Zeiten, da war es kein meckern mehr, vielmehr gingen wir uns regelmässig an die Gurgel mit ausgewachsenen Wutanfällen, die einem Orkan ähnelten. Sowohl in der Kraft, als auch in der Lautstärke. Diese endeten jeweils mit einem Türenschletzen seiner- und einer Putzaktion meinerseits (Ich putze nicht gerne, ausser ich bin wütend. Meine Laune lässt sich also direkt an der Sauberkeit unseres Hauses messen.) Die anderen zwei Sassines, Vater und To...

Wenn nichts mehr geht - knapp am Burnout vorbei

Monatelang stand ich unter Strom. Dann kam der Stromausfall. Wie ich an einem Burnout vorbeirasselte… Das Hirn läuft auf Hochtouren.  Verträge aushandeln . Kuchen backen für diverse Schulevents. Den Grossen zur Töffliprüfung fahren. Hat mein Mann jenen Termin gesehen? Nochmal überprüfen. Die Grossmutter zum Arzt begleiten. Schon wieder ein Mail von diesem Geschäftspartner, dessen niveauloser Ton an Trump erinnert. Und noch ein Problemfall mit Kunden, den wir zwar nicht verschuldet haben, aber ausbaden müssen. So sahen meine letzten Monate aus. Eure vielleicht auch.   Weiterlesen auf Any Working Mom. ( Photo by  Dingzeyu Li  on  Unsplash )