Sind Homos egoistischer als Heteros?
Aus aktuellem Anlass (die Petition wurde von der Rechtskomission des Ständerates ohne Gegenstimme angenommen):
Der Kinderwunsch bei Lesben und Schwulen gilt oft als egoistisch. Wieso?
Nicht erst seit Elton John (63) letzte Woche Vater wurde, wird Kritik laut. Kritik an immer älteren Vätern, Kritik an der Reproduktionsmedizin (John und sein Partner hatten eine Leihmutter) und vor allem hören wir vermehrt Kritik an homosexuellen Paaren, die Kinder wollen. Sie seien egoistisch, denn für das Kindeswohl sei es im Zweifelsfalle schädlich, gleichgeschlechtliche Eltern zu haben. Die EVP-Nationalrätin Maja Ingold meinte in der NZZ letzten Sommer, die «männlich-weibliche Doppelstruktur» sei Voraussetzung für die gesunde mentale Entwicklung eines jungen Menschen.
Die Politik verhilft Schwulen und Lesben nicht nur in der Schweiz zu einem schlechten Ruf in Sachen Kinderkriegen. Mit seinen Äusserungen über die Familienplanung schwuler und lesbischer Paare hat auch Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) kurz vor Weihnachten in Deutschland für Empörung gesorgt. Er hatte der «Berliner Zeitung» gesagt, er «glaube nicht, dass sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Partnerschaft aufzuwachsen». Die Bedürfnisse homosexueller Paare müssten in diesem Punkt hinter dem Kindeswohl zurückstehen.
Letztes Jahr fand das Thema auch im Film Anklang: «The kids are allright», der Ende 2010 in den Schweizer Kinos lief, wies einige egoistische Züge auf: Bis zu ihrer Volljährigkeit wussten die Kinder nicht, wer ihr Vater ist und den beiden Müttern wäre es am liebsten gewesen, wenn das so geblieben wäre. Sie wollten ihre Kinder für sich, und nur für sich.
Tatsache ist, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, Kinder zu wollen. Weder bei Heteros noch bei Homos. Und schon gar nicht geht es beim Kinderwunsch darum, es für das Kind zu tun. Jeder Kinderwunsch ist an sich egoistisch. Die Gründe sind vielfältig: Meine biologische Uhr tickt, ich bin in einer Grossfamilie aufgewachsen und will deshalb auch Kinder, ich bin ein Einzelkind und will eine grosse Familie oder ich habe endlich den perfekten Vater für mein Kind. Es läuft immer auf dassselbe hinaus: Ich, ich, ich!
Es ist die Natur, die uns den Kinderwunsch diktiert, in erster Linie uns Frauen. Also kommt es vor, dass wir uns von einem Tag auf den anderen in dieses Jöh-Monster verwandeln, das bei jedem Kinderwagen feuchte Augen kriegt und nur noch schwangere Frauen sieht. Hormone lassen sich nun mal schlecht steuern.
Und nun meine Frage: Wieso sollte das bei Schwulen und Lesben anders sein? Wieso erachten wir ihren Wunsch nach Nachkommen als egoistisch und unterstellen ihnen, das Kindeswohl zu vernachlässigen? Haben sie eine andere Biologie, weil sie mit Gleichgeschlechtlichen koitieren? Sollten wir als Gesellschaft und der Staat als Gesetzgeber nicht einfach dafür sorgen, dass Kinder zu ihrem Recht kommen und auch Homosexuelle als «echte» Eltern angesehen werden, anstatt sie zu verurteilen? Was meinen Sie?
Der Kinderwunsch bei Lesben und Schwulen gilt oft als egoistisch. Wieso?
Nicht erst seit Elton John (63) letzte Woche Vater wurde, wird Kritik laut. Kritik an immer älteren Vätern, Kritik an der Reproduktionsmedizin (John und sein Partner hatten eine Leihmutter) und vor allem hören wir vermehrt Kritik an homosexuellen Paaren, die Kinder wollen. Sie seien egoistisch, denn für das Kindeswohl sei es im Zweifelsfalle schädlich, gleichgeschlechtliche Eltern zu haben. Die EVP-Nationalrätin Maja Ingold meinte in der NZZ letzten Sommer, die «männlich-weibliche Doppelstruktur» sei Voraussetzung für die gesunde mentale Entwicklung eines jungen Menschen.
Die Politik verhilft Schwulen und Lesben nicht nur in der Schweiz zu einem schlechten Ruf in Sachen Kinderkriegen. Mit seinen Äusserungen über die Familienplanung schwuler und lesbischer Paare hat auch Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) kurz vor Weihnachten in Deutschland für Empörung gesorgt. Er hatte der «Berliner Zeitung» gesagt, er «glaube nicht, dass sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Partnerschaft aufzuwachsen». Die Bedürfnisse homosexueller Paare müssten in diesem Punkt hinter dem Kindeswohl zurückstehen.
Letztes Jahr fand das Thema auch im Film Anklang: «The kids are allright», der Ende 2010 in den Schweizer Kinos lief, wies einige egoistische Züge auf: Bis zu ihrer Volljährigkeit wussten die Kinder nicht, wer ihr Vater ist und den beiden Müttern wäre es am liebsten gewesen, wenn das so geblieben wäre. Sie wollten ihre Kinder für sich, und nur für sich.
Tatsache ist, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, Kinder zu wollen. Weder bei Heteros noch bei Homos. Und schon gar nicht geht es beim Kinderwunsch darum, es für das Kind zu tun. Jeder Kinderwunsch ist an sich egoistisch. Die Gründe sind vielfältig: Meine biologische Uhr tickt, ich bin in einer Grossfamilie aufgewachsen und will deshalb auch Kinder, ich bin ein Einzelkind und will eine grosse Familie oder ich habe endlich den perfekten Vater für mein Kind. Es läuft immer auf dassselbe hinaus: Ich, ich, ich!
Es ist die Natur, die uns den Kinderwunsch diktiert, in erster Linie uns Frauen. Also kommt es vor, dass wir uns von einem Tag auf den anderen in dieses Jöh-Monster verwandeln, das bei jedem Kinderwagen feuchte Augen kriegt und nur noch schwangere Frauen sieht. Hormone lassen sich nun mal schlecht steuern.
Und nun meine Frage: Wieso sollte das bei Schwulen und Lesben anders sein? Wieso erachten wir ihren Wunsch nach Nachkommen als egoistisch und unterstellen ihnen, das Kindeswohl zu vernachlässigen? Haben sie eine andere Biologie, weil sie mit Gleichgeschlechtlichen koitieren? Sollten wir als Gesellschaft und der Staat als Gesetzgeber nicht einfach dafür sorgen, dass Kinder zu ihrem Recht kommen und auch Homosexuelle als «echte» Eltern angesehen werden, anstatt sie zu verurteilen? Was meinen Sie?
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