TV macht doof!
Kennt ihr Miss Universum? Michele Rothens Kolumne im Magazin hat mich einmal mehr dazu veranlasst, über unser Leben nachzudenken. Genauer gesagt, unser Fernsehverhalten. Nun ist es ja so, dass zwischen unseren Vorsätzen in Sachen TV-Konsum unserer Kinder und ihrer tatsächlichen KIKA-Sucht Welten liegen.
Natürlich sagten wir alle "Vor 5 brauchen meine Kinder keinen verblödenden Sponge-Bob!" oder "Ich werde nur pädagogisch wertvolles Fernseh-Material an meinen Sohn lassen. Sandmännli ist o.k. Teletubbies kommen mir nicht ins Haus." Oder ähnliches Gelaber, an das wir uns schon nicht mehr gehalten haben, als wir entdeckten, dass Teletubbies schon für Einjährige produziert werden und wir uns nach 12 Monaten auch Wochentags wiedermal eine lange, heisse Dusche genehmigen wollten. Denn genau das war der Moment, als ich DVDs zum ersten Mal als Geheimwaffe einsetzte.
Pingu versus Schulfernsehen
Und wenn mir heute jemand kommt und sagt, sie hätten halt keinen Fernseher, dann geht es mir ähnlich wie Michele Rothen. Solche Aussagen haben nämlich ganz andere Hintergründe. Im Klartext heisst das nämlich: "Während du «Ich bin ein Star – holt mich hier raus» oder sonst irgendeinen Blödsinn guckst, beschäftige ich mich eben mit dem byzantinischen Bilderstreit. Beziehungsweise: Ich bin eben nicht so ein Prolet wie du. Beziehungsweise: Ich bin eben viel gebildeter als du. Beziehungsweise: Du bist doof, und ich bin voll schlau. " Miss Universum hat sowas von Recht!
Und in unserer Welt heisst es eben auch: "Du wirst es noch bereuen, dass dein Kind so früh in die Glotze schauen durfte." Oder: "Kein Wunder ist er manchmal verhaltensauffällig. Bei seinem TV-Konsum!" Oder auch: "Tja, Pingu ist eben doch kein Schulfernsehen."
TV als Babysitter
Ja, ich gebe es zu. Der Fernseher dient mir (und einigen meiner Mütter-Freundinnen, die sich wiedererkennen werden) manchmal als Babysitter. Beispielweise, wenn wir krank sind. Oder die Kinder. Aber auch, wenn wir Sonntag morgens in Ruhe Zeitung lesen wollen. Oder eine Zigarette rauchen. Aber auch, wenn uns die Kinder einfach auf den Keks gehen, weil sie nur noch streiten und wir gerne eine Diskussion zu Ende führen würden. Ach ja, und das Abendessen unter Erwachsenen hätte ich noch fast vergessen.
So, das hätte jetzt auch in den Beichtstuhl gehört, nicht? Und nun fordere ich die Mütter auf, die keine der oben genannten Sünden schon mal begangen haben, hier ihre empörte Meinung abzugeben. Aber die lesen diesen Blog wahrscheinlich gar nicht erst, oder?
Allen anderen, denen es so geht wie uns: wofür setzt ihr den TV ein? Vielleicht habe ich ja noch was übersehen!
Jörg Schneider sei dank!
Wenn ihr jedoch das Gefühl habt, eure Sprösslinge schauen tatsächlich zu viel Fernsehen: Seit mein Kleiner den Kasperli (oder schreibt man den jetzt mit Ch?) entdeckt hat, ist die Glotze nur noch halb so spannend. Und er spielt erst noch Lego beim zuhören! Und ich kann trotzdem in Ruhe Zeitung lesen...
Natürlich sagten wir alle "Vor 5 brauchen meine Kinder keinen verblödenden Sponge-Bob!" oder "Ich werde nur pädagogisch wertvolles Fernseh-Material an meinen Sohn lassen. Sandmännli ist o.k. Teletubbies kommen mir nicht ins Haus." Oder ähnliches Gelaber, an das wir uns schon nicht mehr gehalten haben, als wir entdeckten, dass Teletubbies schon für Einjährige produziert werden und wir uns nach 12 Monaten auch Wochentags wiedermal eine lange, heisse Dusche genehmigen wollten. Denn genau das war der Moment, als ich DVDs zum ersten Mal als Geheimwaffe einsetzte.
Pingu versus Schulfernsehen
Und wenn mir heute jemand kommt und sagt, sie hätten halt keinen Fernseher, dann geht es mir ähnlich wie Michele Rothen. Solche Aussagen haben nämlich ganz andere Hintergründe. Im Klartext heisst das nämlich: "Während du «Ich bin ein Star – holt mich hier raus» oder sonst irgendeinen Blödsinn guckst, beschäftige ich mich eben mit dem byzantinischen Bilderstreit. Beziehungsweise: Ich bin eben nicht so ein Prolet wie du. Beziehungsweise: Ich bin eben viel gebildeter als du. Beziehungsweise: Du bist doof, und ich bin voll schlau. " Miss Universum hat sowas von Recht!
Und in unserer Welt heisst es eben auch: "Du wirst es noch bereuen, dass dein Kind so früh in die Glotze schauen durfte." Oder: "Kein Wunder ist er manchmal verhaltensauffällig. Bei seinem TV-Konsum!" Oder auch: "Tja, Pingu ist eben doch kein Schulfernsehen."
TV als Babysitter
Ja, ich gebe es zu. Der Fernseher dient mir (und einigen meiner Mütter-Freundinnen, die sich wiedererkennen werden) manchmal als Babysitter. Beispielweise, wenn wir krank sind. Oder die Kinder. Aber auch, wenn wir Sonntag morgens in Ruhe Zeitung lesen wollen. Oder eine Zigarette rauchen. Aber auch, wenn uns die Kinder einfach auf den Keks gehen, weil sie nur noch streiten und wir gerne eine Diskussion zu Ende führen würden. Ach ja, und das Abendessen unter Erwachsenen hätte ich noch fast vergessen.
So, das hätte jetzt auch in den Beichtstuhl gehört, nicht? Und nun fordere ich die Mütter auf, die keine der oben genannten Sünden schon mal begangen haben, hier ihre empörte Meinung abzugeben. Aber die lesen diesen Blog wahrscheinlich gar nicht erst, oder?
Allen anderen, denen es so geht wie uns: wofür setzt ihr den TV ein? Vielleicht habe ich ja noch was übersehen!
Jörg Schneider sei dank!
Wenn ihr jedoch das Gefühl habt, eure Sprösslinge schauen tatsächlich zu viel Fernsehen: Seit mein Kleiner den Kasperli (oder schreibt man den jetzt mit Ch?) entdeckt hat, ist die Glotze nur noch halb so spannend. Und er spielt erst noch Lego beim zuhören! Und ich kann trotzdem in Ruhe Zeitung lesen...
Kommentare
Zu deinen Vorwürfen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir negative Reaktionen auf unsere Inhalte erhalten. Und immer wieder erkläre ich Kritikerinnen, denen wir rabenmutter.ch überhaupt erst zu verdanken haben, dass unsere Berichte mit Humor und Ironie zu nehmen sind. Nun ist mir klar, dass diese Faktoren nicht gerade ein Merkmal der Schweizer(innen) ist, aber irgendwie scheinen es die meisten doch zu begreifen. Schön!
Wogegen ich mich natürlich wehre, ist deine Aussage, wir würden unsere Kinder vernachlässigen. Hier geht es darum, anderen Müttern zu zeigen, dass es o.k. ist, wenn man nicht perfekt oder eben "Supermom" ist. rabenmutter.ch entstand genau aus dem Gedanken heraus, auch mal an sich selbst zu denken und die Kinder nicht 24 Stunden am Tag zum Mittelpunkt der Welt zu ernennen. Uns reicht es, wenn sie es 22 Stunden sind. Und die restlichen zwei nehmen wir eben für uns und unsere Partnerschaft in Anspruch.
Alles klar?
Also ich wäre auch lieber immer die perfekte Mutter, anstelle einer Rabenmutter. Leider schaffe ich es aber einfach nicht. Ja, meine 2 Mädchen (2 und 3 Jahre)dürfen vor den Fernseher, damit ich eine Verschnaufpause habe und ich lasse sie manchmal kurz im Auto, wenn der Einkauf schnell gehen muss.Ich habe mich auch schon schlafend gestellt, wenn ich in der Nacht zum siebten Mal gerufen wurde und einmal ist mir sogar die Kleine als Baby mit dem Maxicosi vom Tisch gefallen (hat sich zum Glück nicht weh getan), weil ich nach den langen strengen Tagen und Nächten einfach völlig am Limit war.
Mir tut es gut, eine Rabenmutter-Seite lesen zu können. Mit Verherrlichung von Kinderverwahrlosung hat das für mich nichts zu tun, denn die überspitzten und offensichtlich mit viel (Eigen-)Ironie und Humor gespickten Berichte sind für mich sehr lebensnah und wohltuend.
Die Medien verherrrlichen meiner Meinung nach das Muttersein sehr oft, so dass Selbstzweifel und Versagensgefühle sich wiederum sehr negativ auf die Kindererziehung und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Ich glaube, der gesellschaftliche Druck an uns Mütter im 21.Jahrhundert ist grösser denn je, und ich kenne viele Mütter, welche damit übervordert sind.
Ich finde es enorm wichtig, dass wir Frauen und Mütter zusammenhalten, offen reden dürfen und nicht aus falschem Stolz heraus dauernd das Gefühl haben müsssen jedem beweisen zu müssen wie perfekt und toll wir die Mutterrolle meistern.
Ich liebe meien Job als Mutter, und das hat nichts damit zu tun, dass ich manchmal pädagogisch unkorrekt handle oder nicht immer nur auf das Wohl meiner Kinder rücksicht nehmen kann und will.