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Ein König lässt sich nicht stressen


Über ein Kleinkind, dass sich gerne verkleidet und sich als Superheld eben nicht beeilen muss... Und ein paar Tipps, wie man trödelnden Kids Beine macht.




Bald ist Fasnacht. Nicht, dass uns das gross berührt, unser Sohn geht noch nicht in den Kindergarten, wird also noch nicht genötigt, alles mitzumachen. Aber wenn er wüsste, dass es so was wie organisiertes Verkleiden gibt, hätten wir natürlich keine Wahl mehr. Denn der Kleine ist im Superman-Spiderman-Piraten-Königs-Alter, will heissen, jeden Tag verwandelt er sich einen in einen neuen Superhelden.

Heute morgen war wiedermal der König angesagt. Gummistiefel, ein Cape, dass ich ihm aus einem Kissenüberzug und Schnürsenkeln gebastelt habe und eine Papier-Krone, ebenfalls selber gebastelt. Er sieht toll aus und rennt dann durch die ganze Wohnung und ahmt Geräusche nach, die ein König seiner Meinung nach machen müsste. In unseren Ohren klingen sie mehr nach Babylöwen-Gebrüll, aber wie auch immer.

Das Verkleiden an sich wäre natürlich auch kein Problem. Wenn man davon absieht, dass seine Füsse grässlich müffeln, nachdem er sie eine Stunde lang ohne Socken in seine Gummistiefel gezwängt hat. Ist ja alles soooo süss!

Jetzt kommt das ABER
Ausser, man hat es eilig und möchte a) in die Krippe b) zum Einkaufen oder c) sonst an einen Termin, den man doch gerne eingehalten hätte (wenn man ihn schon mal nicht vergessen hat). Aber genau dann ist sein Spiel natürlich am schönsten. Seine Antwort auf mein „Komm jetzt, wir ziehen uns an und gehen“ lautet entsprechend systematisch „Nei wart schnäll, ich bin doch dä König!“. Und ein König lässt sich bekanntlich nicht stressen.

Natürlich beschränkt sich das Trödeln nicht nur auf die Momente, in denen er verkleidet ist. Kinder trödeln immer. Und immer dann, wenn man es am eiligsten hat. Oder anders gesagt: Unsere Kinder leben „Murphy’s Law“.

Tipps, wie man am besten mit der Trödelei umgeht bzw. diese abschafft gab vor kurzer Zeit das Magazin „Wir Eltern“. Wir wollen euch diese nicht vorenthalten, auch wenn sie nicht immer praktikabel sind:


Tipps gegen Trödel-Stress » Morgens sind Kinder besonders schlafmützig. Also: genügend Vorlaufzeit einplanen. Günstig ist es, selbst schon fertig zu sein, bevor die Kinder geweckt werden. Gerangel an Waschbecken und Spiegel entfällt dann. » Frühstücksbuffets sind eine feine Sache: im Urlaub oder am Wochenende. Die Qual der Wahl bei Tisch zieht aber die Mahlzeit in die Länge. Ein kleineres Angebot tuts auch. » Terminkalender abspecken. Muss das wirklich alles sein? Prioritätenliste erstellen. » Teamarbeit: Müssen alle zeitgleich aus dem Haus, packen auch alle mit an. Den Tisch decken können auch schon die Kleinen. * Terminplan sichtbar aufhängen. Uhren hinstellen, Wecker stellen.


So, und jetzt muss ich los, meinen Sohn von der Krippe abholen, der hoffentlich nicht wieder als Prinzessin verkleidet ist. Dieses Kleid auszuziehen dauert immer eine Ewigkeit!

Kommentare

rst hat gesagt…
So gehts mir immer wenn ich aus dem Haus muss,
genau dann muss meine Tochter (2 1/2 Jahre) Taschen packen und ganz genau überlegen was sie in die Taschen packen könnte - egal was ich vorschlage ist nie das Richtige. Sie ist ein richtiger Taschen-Fan, obwohl ich selbst doch immer nur eine dabei habe!!

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