Schmerz beiseite

Geburten dauern heute länger als noch 1960. Wieso das so ist, weiss die Wissenschaft. Und was fangen wir damit an?





Eine erstmals werdende Mutter liegt heute 2.6 Stunden länger in den Wehen als noch vor 50 Jahren. Im Durchschnitt, versteht sich. Wissenschaftler des National Institutes of Child Health and Human Development haben die Geburtenerlebnisse tausender Frauen untersucht. Einmal für den Zeitraum 1959 bis 1966 und dann von 2002 bis 2008. Dass die zweite Gruppe eher dazu neigte, Medikamente zu verlangen oder sich eine PDA zu legen, leuchtet ein. Unlogischer scheint auf den ersten Blick die Veränderung in der Dauer. Liegt es an eben diesen Medikamenten? Und ist eine längere Geburt gut oder schlecht für’s Baby? Und für die Mutter? 


Gemäss den Apgar-Ergebnissen sind «moderne» Babies gesünder, früher starben auch mehr Kinder während der Geburt. Dann ist ja alles gut, oder nicht? 

Doch würden Frauen sich vielleicht gegen eine PDA entscheiden, wenn sie wüssten, dass die Geburt dann doch länger dauert? Oder anders gefragt: Wieso haben wir während der Schwangerschaft nie etwas davon gehört, dass Schmerzmittel ev. die Geburt rauszögern? Hätten sie anders gehandelt, wenn Sie geahnt hätten, dass der Horror (oder wie soll ich den Akt, eine Wassermelone durch eine zitronengrosse Öffnung zu pressen, sonst bitteschön nennen?) noch länger andauern würde, wenn sie ihn einfach hätten geschehen lassen, statt ihn medikamentös zu bekämpfen?   

Vielleicht nicht. Denn Wehen tun weh und man will sie nicht, basta. Oder was meint ihr? 

Link zur Studie.

Kommentare

Nicole hat gesagt…
Ich hatte bei beiden Geburten keine PDA oder andere Schmerzmittel. Ich bin aber keine Masochistin.. ;-) Mir war das einfach irgendwie suspekt, und ich dachte, dass ich es lasse, so lange ich es aushalten würde. Ich hatte zwei ziemlich rasche Geburten - und das trotz der Tatsache, dass unsere beiden jeweils riesige Wassermelonen, äh Köpfe, hatten...
Ich habe schon öfters gehört, dass die PDA die Geburt verlängern kann, weil die Wehentätigkeit dann geringer ist. Dazu muss wohl noch einiges erforscht werden.
Casa del cuore hat gesagt…
Ich hatte weder PDA noch Schmerzmittel. Die Geburten dauerten 9h und 5h. Beide wurden Eingeleitet und wollten einfach nicht vorangehen, die Wehen waren aber von Beginn an heftig. Ich frag mich allerdings sehr ob das nötig gewesen war?!! Es scheint mir auch sehr bedenklich, dass von Seiten der Mediziner, solchen Druck auf verunsicherte Mütter gemacht wird und immer häufiger auf eine Einleitung oder Kaiserschnitt gedrängt wird!
SS und Geburt sind längst nicht mehr ein natürlicher Akt.
Wir wissen einfach zu viel über die Risiken und Komplikationen. Es ist gut vorstellbar, dass dies Ängste schürt, die dem pos. Verlauf der Geburt nicht gerade förderlich sind!
Ich kann Müttern nur raten, sich nicht zu sehr mit den Komplikationen auseinander zu setzen und sich nicht einschüchtern zu lassen.

Deine Themen finde ich sehr Interessant.
Wünsche dir viel Freude mit deiner Familie.
Herzlichst
Mela

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