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Regeln des normalen Lebens


Vor kurzem war eine Freundin zu Besuch, die gerade erst Mutter wurde. Vor der Geburt hatte sie sich geschworen, dieselbe zu bleiben, was wir Mütter natürlich mit einem kleinen Schmunzeln zur Kenntnis nahmen. Keine von uns hätte geglaubt, Sätze wie «Häsch Pipi gmacht?» je zu sagen oder im Mc Donald's die Rohr-Rutsche runterzurutschen um den eigenen Nachwuchs zu retten, der stecken geblieben war. Ich gestand ihr, dass ich vor den Kindern genau dieselbe Arroganz wie sie besass, nämlich, dass sich mein Leben überhaupt nicht verändern würde. Und schon gar nicht gewisse Prinzipien, auf denen ich ritt, lange bevor ich Kinder überhaupt in Betracht zog. Meine mentale Liste sah in etwa so aus:

Regeln für das glimpfliche Zusammenleben zwischen Eltern und Kindern


* Regel Nr. 1:
Auf keinen Fall zulassen, dass sie in unmöglichen Farbkombinationen
rumlaufen, bloss weil mir die Diskussionen bezüglich guten Stils
morgens um sieben zu anstrengend sind. Mein Kind zieht gefälligst an, was ich sage!

* Das wahre Leben:
Mein Sohn steht darauf, sein T-Shirt in die Hose zu stopfen und sich den Hosenbund möglichst über den Bauchnabel zu ziehen. Dazu Socken in den Sandalen. Na ja, vielleicht kann man seine Gene nicht leugnen und bei ihm melden sich eben die seines deutschen Grossvaters. Oder der keimende Wunsch, eines Tages «Polizischt» zu werden.



* Regel Nr. 2:
Nie, unter keinen Umständen, zu denken, geschweige denn zu sagen «mein Sohn nervt mich» oder «meine Tochter ist eine solche Zicke». Es sind doch nur Kinder, das gehört nun mal dazu!

* Das wahre Leben:

Ich habe schon so viel Schlimmeres gedacht, dass dies hier mit Sicherheit zensuriert werden würde.

Ganzer Artikel auf dem Blog von wir eltern.

Kommentare

annalina hat gesagt…
Ich hätte auch nie gedacht, wie oft ich über Exkremente nachdenken und sogar reden würde! Scheint aber ein absolut tischreifes Thema zu sein, sobald man Kinder hat.

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