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Baby-Tagebuch: Schwangerblöd

Seit ich schwanger bin, verblöde ich regelrecht. Und frage mich, ob die Fehlerquote in wissenschaftlichen Studien auf dieses Phänomen zurückzuführen ist.

Unsere Familienkutsche hat seit den zwei blauen Strichen auf dem Test zwei Beulen und drei Kratzer mehr aufzuweisen. Wie viele Male ich unsere Haustür sperrangelweit offen gelassen habe, kann ich schon gar nicht mehr aufzählen. Ich weiss oft nicht mal mehr, ob ich meinem Mann schon einen guten Morgen gewünscht habe oder ob ich nur dachte, ich hätte es getan. Diesen Zustand nennt man „schwangerblöd“. Den Begriff habe nicht ich erfunden, googeln Sie ihn mal!

Wie so viele andere Dinge, sagt einem auch dies niemand, bevor es soweit ist. Wer hätte gedacht, das frau sich nicht nur körperlich verändert, sondern dass auch ihre geistigen Fähigkeiten merklich abnehmen? Ich frage mich manchmal, wie schwangere Kader-Frauen oder Wissenschaftlerinnen mit dem Problem umgehen. Wie viele aller wissenschaftlichen Studien, die uns täglich vorliegen, werden wohl von schwangeren Frauen geleitet? Man stelle sich die Fehlerquote vor!

Aber schwangerblöd kann noch gesteigert werden: stillblöd. Ich kann mich noch gut erinnern, wie nervig diese Zeit bei meiner letzten Schwangerschaft war. Abgesehen von schmerzenden Brüsten und mangelndem Schlaf, liess ich regelmässig etwas anbrennen, erschrak zu Tode, weil ich dachte, ich hätte mein Baby irgendwo vergessen und verpasste etliche Termine, weil falsch aufgeschrieben.

Und das Schlimmste kommt noch: Denn es wird nie wieder so wie früher, wie mir andere Mütter versichern.

Äh... Wie ging das mit dem Abspeichern nochmal?...

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Mir ging das damals während der ersten Schwangerschaft genauso. Als regelmässige Autofahrerin stand ich an der Zapfsäule und wusste nicht mehr, ob ich 95-er oder 98-er Benzin tanken musste! Es ist mir heute noch ein Rätsel, wie man so etwas vergessen kann....

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