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Es werden Posts vom Januar, 2013 angezeigt.

«Das Vitamin D gebe ich ihm jeden Tag!»

Der Besuch beim Kinderarzt ist manchmal nervenaufreibend. Ein bisschen flunkern kann helfen! Eine Freundin gestand mir vor Kurzem, sie hätte ihren Kinderarzt angelogen. Sie war mit ihrer 7 Monate alten Tochter bei ihm und als er sie fragte, ob sie die Kleine viel rumtrage, antwortete sie: «Eigentlich nicht, zu Hause ist sie ganz zufrieden». Währenddessen hielt sie die Kleine in der Praxis im Arm, da diese nicht aufhören wollte zu weinen. Mir gegenüber erklärte sie indes verzweifelt, sie trage ihr Baby eigentlich den ganzen Tag herum, kaum lege sie sie hin, da schreie sie wie am Spiess. «Und wieso hast du ihm das nicht gesagt?» fragte ich sie. Doch eigentlich wusste ich die Antwort schon. «Er machte mich nervös und ich fühlte mich verurteilt. Als wäre ich irgendwie unfähig.» Da kamen bei mir natürlich Erinnerungen hoch. Nicht, dass ich den Kinderarzt heute nicht mehr anflunkern würde, aber bei Säuglingen kommt das weitaus öfter vor. Was auch daran liegt, dass man alle paar Wochen ...

Männer können jetzt auch Wehen haben

Doch wissen sie deshalb, wie sich eine Geburt anfühlt? Männer haben keine Ahnung! Trotz Emanzipation und Feminismus gibt es eine letzte Bastion, in der uns Männer das Wasser nicht reichen können: Wir kriegen die Babys. Und das tut weh. Extrem sogar. Wenn alle Stricke reissen, konnten wir unseren Männern immer noch diese eine Tatsache vorhalten: Was weisst du schon? Doch damit ist jetzt Schluss! Nein, Männer können nicht plötzlich selber Babys gebären, schön wär’s! Doch nachvollziehen, wie schmerzhaft eine Geburt ist, das geht jetzt, Wissenschaft und Fernsehen seien Dank.

 Der holländische Fernsehsender BNN hat zwei Versuchskaninchen angeheuert, um in ihrer gleichnamigen Sendung «Proefkonijnen» den männlichen Horizont zu erweitern. Die Herren wurden während zwei Stunden an Elektroden angeschlossen, die ihnen immer stärkere Stromstösse verpassten. Die so verursachten Schmerzen seien ähnlich denen von Wehen, so die Macher vor Ort. Die Jungs fanden das erst ganz witzig, nach zwei Stu...

Das A und O der Mathematik

Auf dem Feld stehen 26 Schafe und 10 Ziegen. Wie alt ist der Bauer?   Kinder, die schematisch lernen, antworten bei dieser Aufgabe wie aus der Pistole geschossen «36!». Was natürlich Quatsch ist, aber gerade ein Fach wie Mathe verleitet dazu, Automatismen zu entwickeln. Meinem Sohn passiert beispielsweise immer wieder, dass er eine ganze Seite lang Additionen rechnet statt Minus-Rechnungen, bloss weil er das auf der vorherigen Seite auch getan hat. Automatisch. Wenn es Ihnen nun nicht so geht, dass die Hausaufgaben im Rechnen zur Nerven-Zerreissprobe nach dem Zvieri werden, dann brauchen Sie gar nicht erst weiterzulesen. Ihr Kind scheint hoch motiviert oder einfach ein Mathegenie zu sein. Für alle anderen: Mathematik hat nichts mit Intelligenz zu tun. Sage nicht ich, sagt eine Langzeitstudie mit 3500 bayrischen Schülern. Die zum Schluss kam, dass jene Kinder den höchsten Leistungszuwachs erzielen, die besonders motiviert sind. Die Intelligenz der Schüler spiele dabei keine ...

Sponsored Video: Was es bedeutet, eine Familie zu sein

Sponsored by Coca-Cola Von wegen Frauenthema: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft Mütter UND Väter. Ridley Scott ( « Thelma & Louise» und «The Gladiator») hat eigens für Coca-Cola einen Kurzfilm mit der legendären Eisbärenfamilie gedreht. Darin sieht man die Markenikonen, wie sie herumtollen und Spass haben. Als Familie. Nicht nur Coca-Cola will mit der neuen Kampagne das Bewusstsein für Familien stärken. Denn, obwohl die Eisbären zuckersüss sind und ich mir das Leben mit Kindern genau so vorgestellt hatte (herumtollen und viel schmusen), weiss ich heute, dass der Alltag – zu grossen Teilen - anders ist. Anstrengender, stressiger, aber auch vielfältiger. Und es geht mit Sicherheit nicht nur mir so. Weshalb es umso unverständlicher ist, dass  - im Gegensatz zum Cola-Spot - eine Initiative wie die der der CVP «JA zur Familie» so wenig Beachtung erhält. Jeder dritte Schweizer Bürger (dam...

Familie, vergebt mir, denn ich habe gesündigt.

Statt gute Vorsätze zu fassen, möchte ich dieses Jahr lieber meine Sünden beichten. Vorsätze für das neue Jahr mache ich schon lange nicht mehr. Schliesslich rauche ich kaum noch (ehrlich!), ein Fitnessabo habe ich (und gehe sogar manchmal hin) und damit ich in Zukunft cool bleibe, nehme ich ein Vitamin-B-Präparat, das soll gut für die Nerven sein. Was also könnte ich mir noch vornehmen? Eben! Wenn ich mir aber das letzte Jahr so anschaue, gäbe es schon ein paar Sächelchen, die besser laufen könnten. Es gab da ein paar Momente, an denen ich am liebsten a) im Erdboden verschwunden oder b) etwas fieser als erlaubt war. Anstatt vieler Vorsätze mache ich es dieses Jahr wie die Katholiken: Ich beichte meine Sünden. Hier also die ultimative Mami-Beichte. Ergänzungen willkommen! Peinlich, peinlich Als ich mich bei einem neuen Arzt anmelden wollte, fragte mich Frau Doktor, ob ich regelmässigen Geschlechtsverkehr hätte. Was ich bejahte. Dann fragte sie mich, was ich ...

Wie nennt man jemanden mit dunkler Hautfarbe?

Einen Menschen. (Oder was dachtet ihr?) Ausnahme: Alte Kinderbücher. «Im Karton, der in Lummerland ankam, lag ein kleines N****baby.» Von Jim Knopf über Pippi Langstrumpfs Vater bis zu den Gastgebern beim Chaschperli: Kinder werden bis heute mit dem N-Wort für schwarze Menschen konfrontiert, manchmal ohne unser Zutun. «Auch ohne böse Absicht können Worte ja Schaden anrichten.» So Kristiina Schröder in einem kürzlich erschienenen Interview mit der «Zeit». Sie würde in einer Kindergeschichte den Ausdruck einfach ersetzen, die Hautfarbe spiele schliesslich keine Rolle. Soweit wird ihr wohl kaum jemand widersprechen. Irrtum! Die empörten Reaktionen vieler Kommentatoren und Journalisten auf diese Aussage zeigen, wie heikel das Thema entgegen aller Erwartungen ist. (Die Chaschperli-Produzenten haben ihre N-Wörter immerhin ausgewechselt und waren ihrer Zeit offenbar voraus.) Ja, wir leben in demokratischen Ländern mit Meinungsäusserungsfreiheiten und ja, Zensur ist undemokr...

Es gibt Skiferien. Und Skiferien.

Ein Muss, wenn man in der Schweiz lebt. Doch wer kann sich Skiferien überhaupt noch leisten? Gehört ihr auch zur Generation Rollschuhe, Kassettenrekorder und Plastikohrringe? Geboren in den Siebzigern? Ich schon. Abgesehen von der schrecklichen Mode und Frisuren, die unsere jungen Jahre in den Achtzigern prägte, empfand ich das Skifahren immer als besonders typisch für uns, die wir jetzt fast vierzig (oder schon älter) sind. Oder gibt es jemanden unter euch, der wirklich noch nie auf den Skiern stand? Eben. In unserer Kindheit gehörte es doch unbedingt dazu. Die Schulferien im Februar bezeichnete man deshalb auch als Ski- und nicht wie heute als Sportferien. Wer es sich leisten konnte, verbrachte sie in einer Ferienwohnung oder einem Hotel in den Bergen. Alle anderen gingen ins Skilager . Ich hatte das grosse Glück, beides geniessen zu dürfen. Falls man beim Skilager wirklich von Genuss reden konnte. Denn ausser den Brettern hatten d...

Das ewige Räuber und Poli-Spiel

Wozu hortet ein Familienvater ein Waffenarsenal in seinem Keller? Waffen. Heisse Eisen, immer wieder. Sie waren mir schon immer etwas unheimlich, das muss ich gestehen. Wie alles, was damit zusammenhängt. So besass ich nie eine Militärhose oder kaufte meinen Kindern welche, auch als diese «in» waren. Meine erste Petition, die ich mit 18 unterschrieb, war die der «GSoA» für eine Schweiz ohne Armee. Es fällt mir bis heute jedes Mal schwer, nicht in eine gewisse Hysterie zu verfallen, wenn (meist in den USA) wieder einer Amok gelaufen und unschuldige Menschen getötet hat. Wenn diese auch noch kleine Kinder sind, dann fehlen mir die Worte. Deshalb habe ich das Drama von Newton auch nicht kommentiert, nachdem es passiert ist. Doch das Walliser Drama, sozusagen vor unserer Haustüre, hat einmal mehr bewiesen, dass das Problem des Waffenbesitzes eben auch ein schweizerisches ist. So titelte der «Tages-Anzeiger» anfangs Woche in einer Carte Blanche « Amerikanisierung de...