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Es werden Posts vom Juni, 2012 angezeigt.

Wenn Eltern laut werden

Körperliche Strafen sind von gestern. Doch wenn einem alles zu viel wird, kann auch die lautstarke Zurechtweisung traumatisierend sein. Erziehungsphilosophien gibt es ja wie Sand am Meer. Von Attachment Parenting bis Lob der Disziplin: Von ganz ohne «Nein» bis hin zu Plüschtiere zerschneiden à la Tiger Mom. Vielleicht haben Sie auch schon verschiedene ausprobiert, wie die Bloggerin Stephanie Thomson. Auf babble.com erklärte sie jüngst, sie wolle ihr Kind nicht mehr ins Time-Out (für Supernanny-Fans: Der stille Stuhl) schicken, es gäbe schliesslich Alternativen zu dieser Art Strafe. Deshalb schlägt sie vor, wir sollen mehr mit unseren Kindern reden. Tja, wenn DAS keine News sind! Aber mal im Ernst: Manchmal wissen wir doch einfach nicht mehr weiter, oder nicht? Wenn die Kinder grösser – und frecher – werden, eignen sich gewisse Massnahmen weniger als andere. Doch was hat Erfolg? Was bringt sie dazu, endlich zuzuhören und sich nach unseren – und den gesellsch...

A...loch sagt man nicht!

Ist es wirklich so schlimm, wenn Kinder fluchen? «Geil», «Scheisse», «Gopfertelli» und natürlich das unumgängliche «A...loch»: Welches davon hat Ihr schulpflichtiges Kind noch nie in den Mund genommen? Ehrlich, jetzt! Ich vermute mal, dass auch Ihre Kinder – und nicht nur meine – manchmal fluchen. Die Wortwahl hängt vielleicht vom Wohnort ab, die Tatsache, dass Kinder ab und zu fluchen, jedoch kaum. Natürlich hat man sich vorgenommen, weniger «wüst» zu reden, kaum waren die Kinder da. Doch anfangs verstehen sie ja sowieso noch nichts, oder? Und plötzlich hört man, wie die kleine, süsse, unschuldige Dreijährige zu ihrem Bruder sagt: «Der Kevin ist so ein A...loch!» Hoppla! Der Schock sitzt tief, das Schmunzeln bleibt einem spätestens dann im Hals stecken, wenn man sich überlegt, dass sie so etwas in der Krippe wiederholen könnte. Vor Zeugen! Selber bin ich leider ein relativ schlechtes Vorbild in Sachen Fluchen. Wenn mir etwas runterfällt oder ich wirkli...

Kinder? Wieso Kinder?

Familienleben befragte die Rabenmutter und andere Bloggerinnen, wieso sie überhaupt Kinder wollten.  «Wieso ich Kinder gekriegt habe? Weil ich welche wollte. Das war einfach. Die Frage, wieso ich überhaupt Kinder wollte, zu beantworten, stellt sich schon als schwieriger heraus. Wieso tut man sich das an? Tropfende Brüste, schlaflose Nächte, 413'975 Mal dieselben Fragen beantworten? Wer möchte das schon freiwillig? Seien wir ehrlich, wenn man uns gesagt hätte, wie der Alltag wirklich aussieht, hätten wir wohl noch länger mit dem Kinderkriegen gewartet. Und hätten unsere Feierabend-Drinks noch mehr genossen. Haben wir aber nicht. Hingegen haben wir uns für dieses wunderbare Gefühl entschieden, dass uns unsere Kinder fast täglich geben. Ein eingespieltes Team zu sein, zusammen zu gehören. Das zumindest war meine Vorstellung, denn ich wollte nicht einfach Kinder, ich wollte eine Familie. Und dieses Gefühl ist das Beste, was mir je passiert ist, weshalb ich es nu...

«Wiesoooo?»

Kinder fragen uns Löcher in den Bauch und das nervt manchmal ganz schön. Für ihre Entwicklung sind diese Fragen jedoch zentral. Unsere Tochter stellt mir seit etwa einem Jahr gefühlte 20'000 Fragen täglich. Gezählt habe ich sie zwar noch nie, doch an gewissen Tagen liegen die Nerven blank. «Wieso muss Papa arbeiten?», «Wieso scheint heute die Sonne nicht?», «Wo wohnt die Nuggifee?»... Wiesoooo? Ich erinnere mich, als ich noch keine Kinder hatte, fand ich diese Mütter beim Einkaufen unmöglich, die ihren Kindern nicht richtig zuzuhören schienen, wenn diese 1001 Fragen stellten. Heute weiss ich, dass besagtes Kind dieselbe Frage vielleicht schon zum hundertsten Mal gestellt hat und dass die Mutter gar nicht mehr zuhören KANN. Doch sie sollte. Wir sollten. Denn für die kindliche Entwicklung handelt es sich bei diesen Fragen nicht – wie wir vielleicht oft annehmen – um das Erregen von Aufmerksamkeit. Zumindest nicht nur. Eine Frage des Vertrauens In sein...

Das Kind beim Namen nennen

Dem neuen Baby einen Namen zu geben war bisher oft mühsam und von Unsicherheit geprägt. Damit ist es jetzt vorbei. Wie schwer habe ich mich damals mit einem Namen für unseren Sohn getan. Ein französischer Nachname benötigt auch einen solchen Vornamen und seien wir ehrlich, frankophone Namen klingen oft etwas hochgestochen, als hätte sie der Sonnenkönig persönlich ausgesucht: Jean-Yves, Edouard oder auch Lucien. Wir konnten uns schliesslich einigen. Das heisst, wir nahmen den Vorschlag des Kindsvaters, da mir einfach nichts Besseres einfallen wollte.  Und wie das meistens ist, finden wir heute, dass der Name bestens passt. Zu ihm, seinem Charakter und auch zu uns. Denn darüber wundere ich mich immer wieder, wenn ich Geburstanzeigen erhalte: Britney Huber? Anastasia Müller? Oder aber auch Thomas Nguyen? Es ist natürlich jedem selbst überlassen, wie er sein Kind nennen will, die Überlegung, dass er/sie das ganze Leben mit eben diesem verbringen wird, sollte man sic...

Ich kauf' mir einen Mutterbauch

Wenn es nicht klappt mit dem Kinderkriegen, wenden sich immer mehr Menschen der Leihmutterschaft zu. Was soll man davon halten? Das fragt sich auch das clack-Team im Artikel « Die gekauften Mutterbäuche », indem sie den neuen Trend beschreiben: «Hollywood Stars machten es vor, verzweifelte Paare tun es ihnen gleich: Sie bezahlen eine fremde Frau für das Austragen ihres Wunsch-Babys. Leihmutterschaft boomt, auch immer mehr Schweizer Paare nehmen diese Dienste in Anspruch. Sogar übers Internet.» Das hat auch seinen Preis: «Ab 25 000 Franken ist man dabei: So viel kostet ein «All-inclusive-Paket» einer Leihmutter in der Ukraine oder in Indien. Mehrere hundert Schweizer bestellen, laut «Blick», jedes Jahr auf diese Weise ihr Kind.  Niemand verfügt über genaue Zahlen. Doch eine Antwort des Bundesrates zu einer parlamentarischen Anfrage von Jaqueline Fehr zeigt, dass auch die Behörden das Babybusiness verfolgen: «Die schweizerischen Zivilstandsbehörden verzei...

Ist schwul lustig?

Wieso grinsen Kinder bei der Erwähnung von Homosexualität, obwohl die wenigsten von ihnen einen Bezug dazu haben? Gerade deswegen! «Hei, ist das schwül heute!» Mein Kommentar über das Wetter letzte Woche warf bei meinem Achtjährigen einige Fragen auf. «Was? Schwul?» Die Frage war ehrlich gemeint, er kannte das Wort «schwül» noch nicht. Das Grinsen dabei fand ich jedoch befremdend und erstaunlich. Schwul ist lustig. Woran liegt das? Natürlich hat unsereins auch schon geschmunzelt, wenn ein gar weiblich angehauchter Mittdreissiger in pinkem Outfit während des «Christopher Street Days» auf dem Limmatquai rumstöckelte. Erwachsene lächeln, weil es etwas übertrieben scheint und wir wissen, dass nicht alle Homosexuellen rosa tragen.    Doch Kinder? Wie viele Schwule kennt mein Sohn? Zu meinem eigenen Entsetzen muss ich gestehen: keinen. Ich schon, aber irgendwie haben sich gewisse Bekanntschaften im Sand verlaufen oder leben im Ausland. Wie auch ...

Ein Herz für Väter

Väter sind immer präsenter, nicht nur zu Hause, auch in den Medien. Gut so. Sonntag ist Vatertag und es ist kein Zufall, dass dieser mehr Beachtung erhält als noch vor ein paar Jahren. Väter sind präsent. Ob im Kinderzimmer, in der Küche oder auch in den Medien, es wird niemand mehr ernsthaft behaupten wollen, dass sich (die meisten) Väter keine Mühe gäben, gute Väter zu sein. Auch das Magazin « WIRED » feiert ihn. Den Geek Dad nämlich, der die coolen Dinge mit den Kindern macht: Baumhütten bauen, in Pfützen springen und lange Gute-Nacht-Geschichten lesen. Da fragt man sich: Können Mütter denn nicht cool sein? Schliesst ein solcher Artikel wie im WIRED Mütter aus? Und wenn schon, schaut man nämlich genau hin, geht es den Vätern in 99 Prozent der restlichen Zeit schliesslich genau so. Denn seien wir ehrlich, «Eltern»-Zeitschriften richten sich doch nach wie vor meistens an die Mütter. Themen wie Stillen, Rückbildung und beruflicher Wiedereinst...