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Es werden Posts vom September, 2011 angezeigt.

Mythos Mutter

Sie ist wissenschaftliches Objekt und Stammtisch-Politikum, gesellschaftliches Symbol und pädagogisches Relikt: Die Mutter wird studiert, seziert und gruppiert. Es vergeht kein Monat, in dem nicht irgendeine neue Studie oder Umfrage belegt, was Mütter sollten und möchten, was bereits Schwangere alles falsch machen und Mütter von Pubertierenden erwartet. Schluss mit diesem Unsinn! Fragt man die Generation heutiger Grossmütter nach diesem Phänomen, lächeln sie einen etwas mitleidig an und geben zu: «Irgendwie hatten wir es einfacher. Damals gab es noch nicht so viele Ratgeber und schon gar kein Internet, das einem in Foren beibringen will, was eine gute Mutter ist.» Ich neige dazu, meine Grossmütter deswegen zu beneiden. Doch möchten wir wirklich zurück? Kaum eine moderne Mutter sehnt sich nach der Zeit, als Frauen keine Wahl hatten, ob und wie viel sie arbeiten wollten, damals, als eine Ehe noch gleichbedeutend war mit Heim und Herd. Wir wollen gute Mütter sein, do...

Sind Eltern humorlos?

Filme und TV-Shows über junge Eltern und Babies gibt es. Aber schaut sie auch jemand? Jedes Jahr warte ich gespannt darauf, was die neue TV-Saison bringt. Als Serien-Junkie interessieren mich vorwiegend amerikanische Shows, die bekanntlich in den letzten Jahren enorm an Popularität und Qualität gewonnen haben.  Aus beruflichem und privatem Interesse bin ich weniger erpicht darauf, die neusten Fälle weiss gekleideter Krimiwissenschaftler und Stirn runzelnder Gerichtsmediziner zu sehen, vielmehr interessieren mich Serien über den Alltag, das wahre Leben normaler Menschen. Der tägliche Wahnsinn von Männern, Frauen, Familien, Singles. Diesbezüglich haben uns die Amerikaner einiges zu bieten, wie auch die letzte Emmy-Verleihung gezeigt hat.  Shows wie « Modern Family » räumen bei solchen Awards unter anderem deshalb ab, weil sie zeigen, was heutige Familien beschäftigt, wie sie Alltagsstrapazen überleben, vom fehlenden Handy-Empfang im Notfall über den Bau eines rosa ...

Mit Witz gegen Trotz

Der Landbote hat letzte Woche den Superdaddy und die Rabenmutter interviewt. Wir erfuhren, dass Väter sehr viel mehr an Sex denken als Mütter (soweit nicht viel Neues), dass Mütter keine Antwortmaschinen sind (schon gar nicht morgens vor dem ersten Kaffee) und dass Humor hilft! Aber lest doch einfach selber:  " Mit Witz gegen Trotz ", Der Landbote von Mittwoch, 21. September 2011.

Ich will! Nicht!

Als Mutter einer knapp Dreijährigen frage ich mich fast täglich, was in ihrem Kopf vor sich geht. Es gibt Tage, da sind ihre Launen und Gedankengänge derart nicht nachvollziehbar, dass ich oft vor der Frage stehe: Spinnt jetzt sie oder ich? So geschehen gestern morgen. Ich werde versuchen, hier einen chronologischen Ablauf der Geschehnisse darzustellen. Wenn ihr es nicht versteht, keine Angst, das meiste IST auch nicht verständlich... Mami, Schoppe! Mami, ich will zu dir ins Bett! Ich muss sofort aus diesem Bett raus. Was machemer hüt? Ich will mich anziehen. Nein, mit Röckli, keine Hose. Aber diesen Rock mag ich nicht. Wo gehen wir heute hin? Yeah, Spielgruppe! Z'Nüni mitnehmen! Nein, keinen Apfel, nur Minipic! Zwei Minipic! Mag ich Minipic? Ich will einen anderen Rucksack mitnehmen. Nein, ich muss nicht Pipi. Mami, Pipi, jetzt! Nur Pipi, kei Gaggi. Ou, jetzt doch Gaggi. Yeah, Spielgruppe! (Draussen vor der Tür) Chumm, Mami, schnell, wir müssen gehen! Ich will aber nach links! ...

Was bedeutet Mutterschaft?

MutterschaftsURLAUB ? Für das Gesetz scheint dieser Begriff nur für leibliche Mütter zu gelten. Wieso eigentlich? Vor etwas mehr als sieben Jahren, als mein Sohn zur Welt kam, gab es sie noch nicht – die Mutterschaftsversicherung. Zumindest nicht gesetzlich geregelt. Wenn Frau Glück hatte, war ihr Arbeitgeber kulant genug, ihr einen kurzen Urlaub von ein paar Wochen zu genehmigen, in denen sie  die Beziehung zu ihrem Kind und (wenn sie wollte und konnte) das Stillen zu üben. Ausserdem sollte sie sich in der Zeit ausruhen.   Ausruhen? Ja, Sie haben richtig gelesen. Auch der heutige, mittlerweile gesetzlich geregelte, Mutterschaftsurlaub wird vordergründig aus diesem Grund erteilt: Um sich von der Strapazen der Schwangerschaft und Geburt zu erholen . Das besagt ja schon das kleine Wort «Urlaub».  Der Ausdruck und die Gesetzgebung müssen demnach von (kinderlosen) Männern geschrieben worden sein. Wie sonst erkläre ich mir, dass man bei einer frisch gebackene...

Die 10 kleinen Unterschiede

Einkaufslisten, Abfallberge, Stromrechnung, Grippe-Tage... Wenn ein Kind kommt, wird alles anders.   Von Nicole Althaus Kinder brauchen Zeit, Nerven und Geld. Darüber wird überall und jederzeit geredet und geschrieben. Und es stimmt: Kinder stellen das Leben der Eltern auf den Kopf – aber eben auch die Blumenvase im Wohnzimmer. Nur werden die kleinen Unterschiede zum kinderlosen Haushalt meist unter den Tisch gewischt. Durchaus auch wörtlich. Und darum sitzt im Familienleben wie überall der Teufel im Detail : Rotwein, Ruccola und Rindsmedaillon? Mit Kindern ändern sich die Prioritäten auf der Einkaufsliste Richtung Ketchup, Klopapier, und Knackerli! Die Stromrechnung verdoppelt sich, denn seit Edison die Glühbirne erfunden hat, wurde noch nie ein Kind geboren, das nur einmal den Lichtschalter betätigt. Eltern müssen ständig Fragen beantworten. Auch frühmorgens schon und meistens solche, die sie erst gerade beantwortet haben. Im Badezimmerspiegel erkennt s...

Reporter ohne Grenzen

Darf ein Reporter Kinder in Abwesenheit der Eltern befragen? Ein Sandhaufen, zwei Kinder, viel Spass. Könnte man meinen. Für einen Zwölfjährigen geriet der Sandhaufen zur tödlichen Falle, als er in den darin gegrabenen Tunnel hineinkletterte und der regenschwere Sand über ihm zusammenbrach. Trotz Rega und Notärzten verstarb der Kleine am nächsten Tag im Spital. So ähnlich klang die Meldung der sda. Und so ähnlich war der Wortlaut in fast allen Zeitungen, die meisten Journalisten begnügten sich damit, zu informieren. Nicht so ein Schweizer TV-Lokalsender. Noch war gar nicht klar, wie es dem verunfallten Jungen denn ging, schon erschien ein Reporter im Dorf. Und kaum erklang die Schulglocke, passte er die Kinder auf dem Heimweg ab, um "mehr" über den Unfall zu erfahren. Übrigens sage die Pressemeldung ganz klar, dass nur der kleine Bruder des Opfers beim Unfall anwesend gewesen war. Was also sollten die Schulkameraden auf dem Heimweg von der Schule schon mehr wis...

... in die weite Welt hinaus

Heutige Mittzwanziger scheinen kein Interesse mehr daran zu haben, unabhängig zu werden. Sind am Ende wir Eltern daran schuld? Erstmals online Oktober 2010 Diesen Sommer: Toy Story 3 mit unserem Grossen. Ein echter Familienfilm, der Humor reicht von «Tätsch, päng, bumm!» für die Kleinsten bis zur totalen Veräppelung von Barbies Ken, dessen Metrosexualität dem Film einen gewissen Glitzereffekt verleiht. Wirklich gute Unterhaltung. Auch mit Emotionen und Tränendrüsen haben die Disney-Produzenten wieder einmal nicht gespart. Die für mich als Mutter aufwühlendste Szene war die, als Andy (der ehemals kleine Junge, dem all die Spielsachen – Toys – gehören) seine Sachen packt, um das traute Heim für das College zu verlassen. Bei uns ist gerade mal die erste Primarklasse aktuell und doch denkt man bei solchen Szenen kurz darüber nach, wie es sein wird, wenn unsere Kinder das Nest verlassen. Weil sie auf Weltreise gehen, im Ausland studieren wollen oder einfach nur, um unabhängig zu...

Rabenmutter und Superpapa

Die nächste Lesung dürft ihr nicht verpassen! Anlässlich der Ausstellung von Orell Füssli  "Das begehbare Buch" werde ich zusammen mit Sven Broder, Autor von " Papa steht seinen Mann " im ehemaligen Kino "Razzia" im Zürcher Seefeld lesen und diskutieren. UND wir verlosen 3 x 2 Tickets! Ein Schlag-Abtausch über "die Kunst, Vater zu sein und Mannsbild zu bleiben" bis hin zur tatsächlichen "Wahrheit über's Mutterwerden und Muttersein". Denn mal ehrlich, wieso weckt ein Papa auf dem Spielplatz den Jöh-Effekt, während Mütter sich gegenseitig begutachten, um zu sehen, wer die "bessere" Mutter ist? Und sind neue Unterhosen wirklich das Allheilmittel gegen Eheprobleme? Was ist hingegen mit Kosenamen, töten sie die Libido? Solche und viele weitere Fragen werden an diesem Abend beantwortet (oder auch nicht). Das wollt ihr doch nicht verpassen, oder? Ausserdem ist der Veranstaltungsort einzigartig. Das ehemalige Kino Razzia, 1922...