Direkt zum Hauptbereich

Dieses Bild sagt alles über Mütter




Kim Kardashian macht es vor. Eine Mutter muss heute nämlich viel mehr sein als «nur» Mutter. 


Kim Kardashian ist mit Sicherheit kein Vorbild, zumindest nicht meins. Dass sie eine schöne Frau ist, kann man aber kaum bestreiten. Dass sie seit kurzem Mutter ist, konnten wir ebenfalls in der einschlägigen Presse lesen, und ihr Dasein als Ehefrau wurde uns in zahlreichen TV-Folgen ihrer Reality-Show präsentiert. 

Doch dieses Bild sagt noch etwas über sie – und eben auch über uns aus: Der Kinderwagen steht für ihr Muttersein. Die Brüste hingegen deuten an, dass sie eine Sexgöttin ist. Ihr silberner Eyeliner wiederum erinnert uns daran, dass sie auch ein Partyanimal ist, während ihre Frisur und ihr Blazer daran erinnert, dass Kardashian auch eine erfolgreiche Businesswoman ist. Eine "Yummy mummy" eben.

Und da sind wir auch schon beim Dilemma der heutigen Mutter: Sie soll doch bitteschön nicht nur die Kinder ernähren, sauber halten und den Haushalt führen. Einen – wenn möglich gut bezahlten – Job sollte sie schon auch vorweisen können. Diese zwei Sachen zu kombinieren, sind ja das eine. Viele von uns proben täglich diesen Spagat und scheitern mindestens so oft daran, wie es uns gelingt, die zwei «Karrieren» unter einen Hut zu bringen. 

Doch müssen heutige Mütter nicht nur super dehnbar sein, sie sollen bitteschön auch – um bei der Spagat-Metapher zu bleiben – mehr als nur zwei Beine haben. Schliesslich waren wir mal sexy und gut drauf, wieso soll das wegen ein bisschen Arbeit und Kinderbetreuung nicht mehr der Fall sein? Vermissen wir das denn gar nicht? Parties, Apéros, High heels und Small Talk? Wo bleibt die Verführerin, die ihrem Mann damals den Kopf verdrehte? Wo ist die Frau hingekommen, die direkt aus dem Ausgang ins Büro ging und ihre Pandabären-Augen auf der Büro-Toilette abschminkte? Kommt diese Frau auch bei Ihnen nur noch selten zum Vorschein? Bin ich froh! 

Kim Kardashian mag eine Traumfrau sein, für mich ist sie ein Albtraum! Denn natürlich stemmt sie das Alles nicht alleine. Für das Kind hat sie eine Nanny, im Unternehmen Mitarbeiter und den Haushalt macht sie mit Sicherheit auch nicht selber. Eigentlich darf sie weiterhin eine Sexgöttin für sich und ihren Mann sein. Mit Kinderwagen und Blazer. Und um die Sprache meines vorpubertierenden Sohnes zu bemühen: «Das ist unfair!» 

Aber hey! Den Männern geht es genauso. Das wiederum finde ich fair. Und Sie?

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Allerwichtigste

    Als ich mir überlegt habe, was ich nach all den Jahren hier mit euch teile, war das erste Thema ziemlich klar: Was ist das Wichtigste für dich als Mutter? In der Schwangerschaft, bei der Geburt, als die Kinder klein waren und heute? War es immer dasselbe? Natürlich sind die Kinder das Wichtigste, die Partnerschaft, eine gewisse Sicherheit, auch finanziell. Aber das meine ich nicht.  Was hat dir das Überleben als Mutter sozusagen gesichert? Wie hast du die langen Tage geschafft, den wenigen Schlaf gemeistert, den Frust, die Sorgen, die Selbstzweifel? Na?  Ich kann ja nicht für alle reden, aber bei mir waren es - abgesehen von meinem Mann - ganz klar: die Frauen in meinem Leben. Meine Freundinnen. Ohne die ich wohl früher oder später wahlweise abgehauen, durchgedreht oder zusammengebrochen wäre. In dieser oder einer anderen Reihenfolge.  Meine Freundinnen sind mein Fels in der Brandung. Mein Punching Bag. Meine Klagemauer. Es sind Mütter von älteren, aber auc...

Die Hormonhölle

  Wer mich bzw. Rabenmutter (Blog und Buch) noch nicht kennt, braucht für diesen Text eine kurze Orientierung: Bei Sassines sind wir 2 Männer (Vater und Sohn, 21) und zwei Frauen (Tochter, bald 17, und ich). Soviel zur Demografie des Hauses. Als mein Sohn in die Pubertät kam, gab es schwierige Zeiten. Wir sind uns sehr ähnlich, will heissen, wir sagen, was ist. Sowohl im Positiven, wie aber auch im Negativen. Wenn uns also etwas nicht passt, meckern wir genauso, wie wir spontan «Ich liebe dich» sagen können. Jedoch gab es Zeiten, da war es kein meckern mehr, vielmehr gingen wir uns regelmässig an die Gurgel mit ausgewachsenen Wutanfällen, die einem Orkan ähnelten. Sowohl in der Kraft, als auch in der Lautstärke. Diese endeten jeweils mit einem Türenschletzen seiner- und einer Putzaktion meinerseits (Ich putze nicht gerne, ausser ich bin wütend. Meine Laune lässt sich also direkt an der Sauberkeit unseres Hauses messen.) Die anderen zwei Sassines, Vater und To...

Wenn nichts mehr geht - knapp am Burnout vorbei

Monatelang stand ich unter Strom. Dann kam der Stromausfall. Wie ich an einem Burnout vorbeirasselte… Das Hirn läuft auf Hochtouren.  Verträge aushandeln . Kuchen backen für diverse Schulevents. Den Grossen zur Töffliprüfung fahren. Hat mein Mann jenen Termin gesehen? Nochmal überprüfen. Die Grossmutter zum Arzt begleiten. Schon wieder ein Mail von diesem Geschäftspartner, dessen niveauloser Ton an Trump erinnert. Und noch ein Problemfall mit Kunden, den wir zwar nicht verschuldet haben, aber ausbaden müssen. So sahen meine letzten Monate aus. Eure vielleicht auch.   Weiterlesen auf Any Working Mom. ( Photo by  Dingzeyu Li  on  Unsplash )