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Mami! Peinlich!



Von der weltbesten Mutter zum peinlichsten aller Erdbewohner. So schnell kann’s gehen.

Wie meist in solchen Fällen, kann man den Tag, an dem es passierte, nicht nennen. Es passiert einfach. Schnell. Kurz und schmerzhaft. An einem Tag bis du noch «die beste Mami aller Zeiten», weil du gut kochen, Velo fahren oder Geschenke machen kannst. Am nächsten bist du schon so peinlich, dass es nicht auszuhalten ist mit dir. Beispielsweise, wenn du dem Kumpel deines Zehnjährigen sagst, du fändest sein AC/DC-Shirt noch cool. GEHT. GAR. NICHT! Oder noch schlimmer, du kommst an der Schule vorbei und möchtest deinem Sohn «Hallo» sagen. Und weil es zu Hause auch so ist, küsst du ihn auch noch vor all seinen fussballspielenden, testosteron-schwitzenden Kollegen (Gspönli ist imfall auch totaaal peinlich!) mitten auf die Stirn! 

Und dann kommt der Tag, an dem dein Kind einfach vergisst, wie peinlich du in Wirklichkeit bist und heult sich bei dir aus, weil seine Freunde einfach nur Idioten sind, die ihn nerven und er lieber bei dir zu Hause sitzt und ein Spiel spielt. Macht das aus mir eine schlechte Mutter, wenn ich mich darüber freue und mir vor Rührung fast die Tränen kommen? Ich glaube schon. Aber schlecht ist ja immer noch besser als peinlich, oder nicht?

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