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Es werden Posts vom November, 2012 angezeigt.

«Ich liebe dich, aber ich muss jetzt den Kleinen füttern»

Die Prioritäten einer Mutter liegen bei den Kindern. Hier ein paar Tipps, damit die Beziehung trotzdem nicht einschläft. Als Mutter kann es durchaus vorkommen, dass man vergisst, Ehefrau zu sein. Viele Mütter – vielleicht die meisten – vernachlässigen ihren Partner und ihre Beziehung. Gestohlene Küsse, angeregte Gespräche, Sex an ungewöhnlichen Orten, Sex überhaupt, romantische Spaziergänge.... Das alles kommt zu kurz, sobald Kinder da sind. Kurze Nächte, lange Tage und die kindlichen Bedürfnisse haben in den ersten paar Jahren Priorität. Wie könnte man es einer Mutter verdenken? Wenn das Baby schreit, muss Papa halt warten!  Nun beobachte ich in letzter Zeit immer mehr Menschen, die das schon hinter sich haben und Neulingen erklären, das sei nur eine Phase, es gehe vorbei. Von alleine? Wirklich? Dann hatten diese Mütter und Väter aber grosses Glück. Oder waren zu müde, um zu merken, dass ihre Beziehung keine mehr war. Gratuliere!  Nur noch Mami und Papi ...

Advent, Advent, nicht eine Mutter pennt...

Oder was macht ihr nachts? In der Vorweihnachtszeit sind die Nächte kurz. Und die To-do-Listen lang.  Es ist neun Uhr abends. Erschöpft liege ich auf dem Sofa und schaue irgend etwas im Fernsehen, an das ich mich nächstentags nicht mehr erinnern werde. Das hat einerseits mit der grausigen Qualität der meisten Sender zu tun, andererseits aber vor allem damit, dass ich nicht ganz anwesend bin. Das wiederum hat einerseits damit zu tun, dass ich einfach zu hundemüde bin, um mich für die Heldin im Film und ihre Sorgen zu interessieren. Vor allem aber damit, dass ich selber Sorgen habe. Luxus-Sorgen , wohlgemerkt, aber Sorgen halt. Zurzeit arbeite ich nämlich dauernd an einer To-do-Liste. Diese beinhaltet sämtliche Tätigkeiten, die in den nächsten sechs Wochen bis Weihnachten erledigt werden müssen. Und ein paar für Januar. Nicht nur to-dos , auch to-buys , to-fix , to-learn , to-read und – das ist zwar das ganze Jahr hindurch so – to-write.   Tagsüber L...

Das aktive Kind

Müssen Kinder Hobbies haben? Und wenn ja, wieviele? Der Klassiker. Mein Sohn wollte Fussball spielen, nicht erst seit der EM, aber seit es den Film «Die wilden Kerle» gab. Sprich: Schon immer! Also meldeten wir ihn im Nachbardorf beim Fussballclub an. Die grosse Aufregung! Das Outfit musste her (ich weiss, es heisst im Fussball nicht Outfit, aber was ist es anderes als die passende Kleidung? Eben!), die Schuhe, es wurde rund um das Training rumorganisiert. Wer bringt in wann, wer holt ihn ab, wann hat er Zeit, um etwas zu essen, was machen wir mit der kleinen Schwester währenddessen etc.? Denn bereits Erstklässler bzw. Junioren F haben zweimal die Woche Training. Ganz ehrlich? Wenn ich das beim Anmelden gesehen hätte, hätten wir es sein lassen. Denn neben Schule, Flöte, Hausaufgaben und Freunde treffen, waren zwei Trainigseinheiten pro Woche viel. Zu viel, wie sich herausstellte. Nach dreiviertel Jahr mussten wir den kleinen Grossen wieder abmelden. Nicht nur, weil ...

Sex? Nein, danke!

In unserer hypersexualisierten Zeit können Frauen und Männer im Bett tun, was sie wollen. Verdächtig ist erst, wenn sie im Bett nur schlafen. «Suche Partner für platonischen Austausch. Sexuell Interessierte bitte gar nicht erst melden.» Ein Inserat, das keinen Seltenheitswert hat. Nicht einmal im sinnesfreudigen Frankreich, dessen Bewohner in Sexumfragen regelmässig zu den Europameister gehören und es gut und gerne dreimal pro Woche tun.  Einer Umfrage des französischen Dating-Services parship.fr zufolge, könnte jeder vierte Befragte ohne Probleme auf Sex verzichten. Darunter erwartungsgemäss etwas mehr Frauen. Ist in unserer hypersexualisierten Gesellschaft vielleicht Abstinenz der neue Trend? Die  Verkaufszahlen von Sophie Fontanels eben auf deutsch erschienenem Buch « Das Verlangen » könnte das suggerieren. Immerhin führte ihr  Bericht über eine zehnjährige sexuelle Auszeit wochenlang die französischen Bestsellerlisten an. Das Buch muss einen Ner...

Die wunderbarsten zwei Stunden

Was tun, wenn man spontan zwei Stunden für sich alleine hat?  Heute erzähle ich Ihnen etwas, wofür ich mich eigentlich etwas schäme. Doch irgendwie habe ich die wage Vermutung, dass ich nicht die Einzige bin, die so was tut. Letzte Woche geschah etwas, was nicht oft vorkommt. Meine Tochter wurde von der Grossmutter abgeholt, um ganze 24 Stunden dort zu verbringen. Alle freuten sich darüber, sie, ich und die Nonna. Wunderbar!  Nun habe ich ja zwei Kinder. Und einen ganzen Nachmittag lang nur den Sohn zu haben, ist auch mal schön. Für ihn bedeutet es immer, «wie früher» zu sein und mit Mami zu reden, ohne dauernd von der nervigen kleinen Schwester unterbrochen zu werden. Auch wunderbar!  Aber wissen Sie, was noch wunderbarer war? Als er zum Sport musste und ich volle zwei Stunden ganz für mich alleine war! 120 Minuten Me-Time! 7'200 Sekunden, in denen niemand etwas von mir will, ich ganz alleine mit mir selber, «wie früher»! Wunderwunderbar!  Ganz f...

Wie im Film

Kinderproduktionen sind meist dilettantisch. Und - seien wir ehrlich - langweilig. «Miss Biancas Abenteuer» ist anders. Fussballturnier, Flötenkonzert, Musical. Wenn die eigenen Kinder ein Hobby haben, das sie an einem solchen Event vorführen können, schauen wir uns das an. Manchmal nur, weil das Kind das von uns erwartet und es sich so freut, uns sein Können auf einer Bühne oder einem Sportplatz zu präsentieren. Natürlich gehen wir da hin, sind manchmal stolz, manchmal weniger.  Wenn man an eine solche Vorstellung eingeladen wird, ohne dass ein eigenes Kind mitmacht, wird es schon schwieriger. So ging es mir vor Kurzem, als mein Sohn mich bat, ins Theater zu gehen, um die Produktion « Miss Biancas Abenteuer » zu sehen. 150 Kinder und Jugendliche würden da auf der Bühne stehen, unter anderem seine Freundin. Da wir letztes Jahr schon versagt hatten, versprach ich ihm hinzugehen, und besorgte mir Karten.  Das verschneite Wochenende lud nicht gerade dazu...

Französische Erziehung in der Schweiz

Franzosen erziehen besser. Möchten wir ja auch, aber schliesslich sind wir nicht alleine. «Mamiiii, dürfen wir jetzt endlich raus in den Schnee? Und wo sind meine Skihosen? Ich finde nur einen Handschuh!!!» Aaaahhhhh!! Ja, es ist Wochenende und es hat zum ersten Mal geschneit. Meine Kinder standen bereits um 7.00 Uhr stramm und wollten raus. Da sie mir nicht garantieren konnten, draussen nicht vor Freude rumzukreischen, bat ich sie noch etwas zu warten und nahm mir genüsslich das neue «Magazin» im Tages Anzeiger vor. Kaffee schlürfend las ich Miklòs Gimes’ Artikel über die Franzosen und ihre Erziehungsmethoden. Denn Franzosen erziehen anders. Besser. So zumindest der Tenor in vielen Artikeln, die – wie das «Magazin» auch – Pamela Druckermans Buch « French Children Don’t Throw Food » kommentieren.  Gemäss Druckermann werfen französische Kinder nicht nur nicht mit dem Essen, Französinnen erlangen nach der Geburt auch ihr Vorgeburtsgewicht wieder. Und  jene ...