«Mami, ich bin so dick!». Meine Tochter steht vor dem Spiegel im Eingang und begutachtet sich. Linke Seite, rechte Seite, Bauch eingezogen, Bauch normal. «Wer sagt denn sowas?» meine etwas hilflose Antwort. Und da kommt er: Dieser Blick, der mir zu verstehen gibt, ich solle sie bitte nicht vera....en. Denn es ist auch egal, wer es sagt, im Vergleich zu den meisten anderen Kindern in ihrem Alter ist meine Tochter rundlich. Und nicht doof. Aber ich offenbar, denn ich weiss wirklich nicht, was ich ihr dazu sagen soll, ausser dass sie wunderschön ist, dass keines der Kinder ihre Augen, ihren Mund oder gar ihre Ausstrahlung hat, weil alle anderen Kinder sowieso nicht so toll sind, wie meine undundund... Nützt natürlich alles nichts, das ist mir klar. Meine Tochter ist 7 Jahre alt und ich möchte nicht, dass sie mit der Idee aufwächst, sie sei nicht gut genug, weil zu dick.
Als ich mir überlegt habe, was ich nach all den Jahren hier mit euch teile, war das erste Thema ziemlich klar: Was ist das Wichtigste für dich als Mutter? In der Schwangerschaft, bei der Geburt, als die Kinder klein waren und heute? War es immer dasselbe? Natürlich sind die Kinder das Wichtigste, die Partnerschaft, eine gewisse Sicherheit, auch finanziell. Aber das meine ich nicht. Was hat dir das Überleben als Mutter sozusagen gesichert? Wie hast du die langen Tage geschafft, den wenigen Schlaf gemeistert, den Frust, die Sorgen, die Selbstzweifel? Na? Ich kann ja nicht für alle reden, aber bei mir waren es - abgesehen von meinem Mann - ganz klar: die Frauen in meinem Leben. Meine Freundinnen. Ohne die ich wohl früher oder später wahlweise abgehauen, durchgedreht oder zusammengebrochen wäre. In dieser oder einer anderen Reihenfolge. Meine Freundinnen sind mein Fels in der Brandung. Mein Punching Bag. Meine Klagemauer. Es sind Mütter von älteren, aber auc...
Kommentare