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Es werden Posts vom September, 2013 angezeigt.

Adieu Mini-Missen!

(Bild: mini-miss.fr) Nicht alles ist Gold, was in den USA glänzt. Dazu gehören sicher die Miss-Wahlen der Kleinsten. Frankreich tut jetzt etwas gegen diesen fragwürdigen Import. Der französische Senat hat diese Woche im Rahmen des neuen Gleichstellungsgesetzes die Mini-Miss-Wahlen verboten, wie auf  lemonde.fr zu lesen war. Dazu gehören alle Anlässe, die Kinder unter 16 Jahren miteinbeziehen. Wem das jetzt mehr als nur logisch erscheint, dass man in einem zivilisierten Land solche Arten der Schönheits-Glorifizierung Minderjähriger veruteilt, irrt sich. Das Verbot wurde nämlich nur knapp angenommen, mit 196 gegen 146 Stimmen der Senatoren. Dafür sind die Strafen für das Durchführen eines solchen Events umso drakonischer: Zwei Jahre Gefängnis und 30'000 Euro Busse blühen einem Organisator. Unter das Gleichstellungsgesetz fällt das Verbot, weil es sich bei solchen Wahlen immer «ausschliesslich um Mädchen handelt», wie die Initiantin des Verbotes, Chantal Jouanno...

Du sollst stillen

  Anlässlich der Weltstillwoche: Wieso Stillen zwar toll ist, aber nicht erzwungen werden soll. «Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich glaube, dass sich das Mutterbild in eine falsche Richtung entwickelt», sagte die Feministin Elisabeth Badinter 2010, als ihr Buch «Der Konflikt» in Frankreich erschien. «Ich wollte mich zu Wort melden, bevor es zu spät ist. Auslöser war für mich eine Gesetzesänderung, die der Gesundheitsminister Bernard Kouchner im Jahr 1998 veranlasst hat. Auf Druck der Weltgesundheitsorganisation wurde in Brüssel beschlossen, dass alle EU-Staaten eine Politik umsetzen sollen, welche die Frauen dazu anhält, ihren Neugeborenen die Brust zu geben. Auch in Frankreich wurde die Erhöhung der Stillquote zur politischen Doktrin erhoben. Kouchner veranlasste, dass Frauen, die in der Geburtsklinik ihre Kinder nicht stillen, keinen Anspruch mehr auf Milchpulver haben. Heute muss eine Frau, die in der Klinik nicht stillen kann oder nicht stillen will, fü...

Wie ist das eigentlich so als Mutter?

Die Frau, die nie auf ihr Muttersein reduziert werden wollte, schreibt jetzt genau darüber ein Buch. Michèle Roten erklärt, «Wie Mutter sein» geht. Ein Streifzug durch ein witziges und aufklärendes Werk. Wie so manche Journalisten-Frau hatte sich auch die «Magazin»-Kolumnistin Michèle Roten während ihrer Schwangerschaft vorgenommen, NICHT über's Muttersein zu schreiben. Nie. Wie sie mittlerweile selber festgestellt hat, sollte man nie «nie» sagen. Denn es kommt immer anders. Auch hier.
 Was mir an «Wie Mutter sein» nicht gefällt gleich zu Anfang: Die Diskussion – welche Roten übrigens schon bei ihrer Buchvernissage zu «Wie Frau sein» mit Julia Onken ausgiebig besprach –, wieso es besser ist, sein Kind in die Krippe zu geben als beispielsweise zur Grossmutter. Die Krippenkinder sind angeblich schlauer, sozialisierter etc. Meine Kinder waren in der Krippe, und es war gut. Für andere ist es aber vielleicht nicht die beste Lösung, schon gar nicht die billigste. M...

"Hochbegabt? Ich? Hoffentlich nicht!"

Was soll eine Frau mit einem hohen IQ schon anfangen? Sie finden die Frage sexistisch? Das ist sie. Aber auch realistisch. «Ich mag es nicht, wenn Leute zu mir sagen, ich sei so gescheit oder mit mir darüber reden wollen, dass ich zwei Klassen übersprungen habe. Ich möchte dann lieber das Thema wechseln.» Im Mamablog ein Mädchen anfangs Jahr, sie fühle sich weder aussergewöhnlich klug noch hochbegabt. Doch sie ist es. Deshalb besucht die Zehnjährige seit drei Jahren die Zürcher Schule für Hochbegabte « Talenta », welche dafür sorgt, dass sie in der regulären Volksschule nicht zu kurz kommt. Ja, auch die Schweiz ist in den letzten Jahren aus ihrem Dornröschen-Schlaf erwacht und fördert hochbegabte Kinder mit einem IQ von über 130 (dieser trifft für geschätzte 2 Prozent der Bevölkerung zu). Es gibt vermehrt Programme, Stiftungen und Schulen, die diese in ihren Begabungen unterstützen, damit sie ihr Potential voll ausschöpfen können. Denn es gibt kaum etwas Schlimmeres...

Die egoistische Mutter

Bild: screenshot paradisi.de Was macht sie aus? Ein belauschtes Gespräch. Neulich sass ich in einem Zürcher Restaurant und obwohl ich etwas zu lesen dabei hatte, kam ich nicht drum rum, zwei Frauen zu belauschen, die am nächsten Tisch sassen. Die eine erzählte von einer Bekannten mit drei Kindern (6, 4, 2 Jahre), die als Hausfrau und Mutter kurz vor einem Burnout den Arzt aufsuchte. Dieser empfahl ihr, wieder arbeiten zu gehen. Ich dachte noch für mich, was das für ein cooler Arzt ist, schliesslich weiss jede erwerbstätige Mutter, dass der Job wie Ferien sein kann. Erst recht bei drei Kindern, überlegte ich mir. Diese Frau fing also wieder drei Tage die Woche zu arbeiten an. Die Frau am Nebentisch erklärte deren Wochenablauf, der meines Erachtens extrem gut organisiert war. An den zwei freien Tagen, ginge diese Bekannte morgens ins Fitness, nachmittags habe sie die nicht schulpflichtigen Kinder bei sich. So weit, so gut. Ein Leben, wie es viele von uns kennen. E...

Wieviel Smartphone braucht ein Kind?

Diese Frage stellte sich mir, als ich die neuste Studie über das Online-Verhalten von Kindern und Jugendlichen las.  « Gefangen im Netz » heisst die Schlagzeile passenderweise im « Tages Anzeiger » von letzter Woche. Der Artikel legt die «besorgniserregende» Studie dar, wonach viele Kinder und Jugenliche sich täglich und «exzessiv» im Internet bewegen. So gibt es offenbar solche, die nicht nur tagsüber am Smartphone- und Computerbildschirm kleben, sondern auch nachts. Doch, Sie haben richtig gelesen. So wird von einer Melina berichtet, die ihre zwei (!) Smartphones nachts neben ihrem Kopfkissen liegen hat. Das eine für Facebook, das andere für Whatsapp (wieso nicht beides auf demselben?), damit sie keine neue Nachricht verpasst. «Erhält Melina neue Nachrichten, vibrieren die Geräte. Die junge Frau erwacht aus dem Dämmerschlaf, ist sofort hellwach. Sie schreibt zurück und fühlt sich gut. Ein paar Minuten lang wartet sie, ob jemand auf ihr Posting antwortet. Da...