Späte Elternschaft hat angeblich gravierende Konsequenzen. Sind die Kinder erst einmal da, ist die Frage «Was wäre gewesen, wenn?» aber ohnehin müssig, wie eine aktuelle Debatte zeigt. «Im letzten halben Jahrhundert hat Elternschaft eine simple und gleichzeitig grundsätzliche Veränderung erfahren, so dass wir erst beginnen, deren Ausmass zu begreifen. Wir bekommen unsere Kinder heute viel später als das früher der Fall war.» So beginnt Judith Shulevitz’ Leitartikel in der Dezember-Ausgabe des «The New Republic». Der Titel «How Older Parenthood Will Upend American Society», gibt bereits den Pathos des Inhaltes vor. Klar, späte Elternschaft ist nicht nur in den USA eine Tatsache, die sich statistisch belegen lässt. Die Eltern sind älter denn je und Shulevitz zählt in ihrem Text auch die Gründe dafür auf, warum sie das für alarmierend hält. Etwa, weil Ehepaare ab einem gewissen Alter auf Methoden der Fruchtbarkeitsmedizin zurückgreifen, bei denen die Langzeitw...