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Posts

Es werden Posts vom August, 2011 angezeigt.

Soccermom im Offside

Mütter am Spielfeldrand... Und es regnet Fouls! Mehrmals wöchentlich treffen sich abends seltsame Frauen am Rande des Fussballfeldes. Sie haben ein breites, strahlend weisses Lächeln, tragen luftige Sommerkleider, sind braun gebrannt (wahrscheinlich vom ewigen am-Fussbalfeldrand-stehen) und feuern an. Oder machen verbal nieder, je nach dem, wen sie zur Zielscheibe erkoren haben. «Guet gmacht, Kevin! Wiiter so!» oder aber auch «Steht nicht so nah beieinander, Herrgott! Macht schon!» Weniger laut, aber nicht weniger fies raunen sie einander zu, dass es doch immer die gleichen sind, die nur «Mist» machen und der eine, der sei doch immer so frech. (Die Mütter der Mistbauer und frechen Kids sind am Spielfeldrand interessanterweise nicht anzutreffen.) Soccermoms. Ich hatte schon viel über sie gelesen und gehört. Das sind die Mütter, die ihre Kinder dauernd durch die Gegend kutschieren, zu allen möglichen Trainings und Turnieren, die Sportwäsche waschen, Kuchen backen und si...

Rabenmutter im Erziehungsbasar

Kathrin Buholzer vom Elternplaneten macht Werbung für ihre Ferienlektüre. Da trifft es sich gut, dass es sich um "Rabenmutter - Die ganze Wahrheit über's Mutterwerden und Muttersein" handelt. Und grundsätzlich bin ich mit allem einverstanden, was sie sagt. Aber nicht mit allem. So finde ich, Schwangeren kann man das Buch durchaus auch zutrauen, schliesslich geht es darin auch um's Mutterwerden. Ausserdem gibt es bereits in der schwangerschaft viele Menschen, die einem das Leben schwer machen, vielleicht ist man nach der Lektüre etwas besser gewappnet. Und auch die perfekten Mütter und Supermamis sollten das Buch lesen, vielleicht hilft's... Für alle, die es noch nicht haben: Mail an nath@rabenmutter.ch und du kriegst das Buch und eine Rechnung über CHF 30. Für alle anderen: Lesungen finden den ganzen Herbst über statt, Details unter Rabenmutter on Tour .

«Sein Glück selber schmieden»

Ein neues Buch zeigt auf, welche Werte jungen Schweizern am Herzen liegen. Mit Romantik und Lebensfreude haben sie wenig zu tun. Kennenlernen, neun Monate zusammen sein, heiraten, zusammenziehen, Kinder kriegen. So sah vor bald vierzig Jahren der Lebensentwurf meiner Eltern aus. Nach nur neun Monaten heirateten sie, denn sie waren überzeugt, dass es der nächste richtige Schritt ist. Bis zuletzt wussten meine Grosseltern nicht, dass ihre Kinder im Konkubinat(!) gelebt hatten, bevor sie eine Familie gründeten. Mein Vater hatte zwar einen Job, doch wohin die Lebensreise ging, wussten weder er noch seine zukünftige Frau. Hauptsache, sie waren zusammen unterwegs. Ihre Reise war dann in der Tat vergleichbar mit einem Abenteuer-Rucksack-Trip durch den Amazonas, zwar lebten wir gut, aber nichts war in Stein gemeisselt, alles konnte jederzeit ändern: Der Wohnort, der Job, die Laune. Bereits meine Generation strebte etwas mehr Sicherheit an, indem sie sich Wurzeln schuf, die ihr ...

Sommer-Best-Of: 40 Jahre Frauenstimmrecht - hat's was gebracht?

Seit 1971 hat sich vieles geändert. Vieles? Heute vor 40 Jahren erklärten sich die Schweizer nach langem Kampf bereit, ihren Frauen das Wahl- und Abstimmungsrecht zu gewähren. Fast achtzig Jahre nach Neuseeland betrat die Nation Neuland. Sind die Befürchtungen von damals eingetroffen? Haben Frauen die Überhand gewonnen? Sehen wir uns das mal an: 40 Jahre danach... ... haben wir einen überwiegend weiblichen Bundesrat. Seit der Wahl Simonetta Sommarugas 2010 kippte das Zünglein an der Waage in Richtung Weiblichkeit. Noch vor wenigen Jahren war das undenkbar und die Tatsache, dass über die vier Damen im Bundesrat so oft debattiert wird, zeigt, dass es noch lange nicht zur Normalität gehört. Ob der hohe Frauenanteil unser Land weiterbringen wird, steht hingegen noch offen. ... meiden trotz weiblicher Regierung gerade die Frauen die Urne und gehen ungern wählen. «Weil es zu kompliziert und aufwändig ist, sich zu informieren.» Meine Damen, im Zeitalter von Google und iPad gibt e...

Sommer-Best-Of: Mutterschafts"urlaub"

Und sie war weg. Vier Monate mussten wir auf die wöchentliche Kolumne von Michèle Roten im Magazin verzichten. Denn sie hatte Urlaub. Mutterschaftsurlaub. Dass dieser nichts, aber auch gar nichts, mit Ferien zu tun hat, wusste sie noch nicht. Wir haben sie aufgeklärt, damals. Gaga ist sie trotzdem, wie sie im Magazin von letzter Woche schreibt.  Wie hatte ich mich doch gefreut, als ich hörte, Michèle Roten sei schwanger. Sie, deren kaltschnäuzige, sprachlich grenzwertige Kolumne ich seit Jahren im Magazin jeden Samstag mit Spannung erwarte. Wie habe ich mich gefreut, ihre Schwangerschaft und vor allem ihre Mutterschaft in genau dieser Sprache zerpflückt zu sehen. Ich wollte lesen, wie sie diesem Phänomen, das wir uns alle antun, dieses Abenteuer "Kinderkriegen" auseinander nehmen und kein gutes Haar daran lassen würde. Ich witterte schon tolles Material für rabenmutter.ch. Das war wohl nix. Einerseits warnte sie schon vor ein paar Wochen, sie würde genau einmal über i...