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Es werden Posts vom August, 2012 angezeigt.

Danke, ich hab' schon Freunde!

Wieso glauben viele Mütter, sie müssten einen auf beste Freundin machen? Vor kurzem diskutierte ich mit einer Freundin, die zum Teil in den USA gewohnt hat, diese mühsame Angelegenheit der « Playdates », was wohl mit Spiel-Rendezvous zu übersetzen wäre. Kennen  Sie das? Ihr dreijähriges Kind hat einen besten Freund und weil sie eben noch nicht alleine draussen spielen können bzw. dieser zu weit weg wohnt, muss man einen Termin vereinbaren. Meine Variante des «Playdates» wäre mit Sicherheit die, bei der die Mutter des Freundes lediglich den Chauffeur spielt, den Kleinen absetzt und an einer vereinbarten Zeit wieder abholt. Und während die Kinder friedlich (!) miteinander spielen, falte ich Wäsche und tummle mich auf Facebook. Doch das Leben ist eben keine Werbung für Toffifee, leider. Denn viele Mütter (mit Vätern hatte ich dieses Erlebnis nie) scheinen das Playdate als Anlass zu nehmen, mit einem käfelen zu wollen. Als mein Sohn kleiner war, kam es öfter v...

Eine Leidenschaft, die Leiden schafft

  Eifersucht lässt friedliebende Menschen Dinge tun, die sie selber nie für möglich gehalten hätten: Dem Partner nachspionieren, die Taschen filzen bis hin zu gewalttätiger Unterdrückung. Darüber, woher dieses Gefühl kommt, sind sich auch Wissenschaftler uneinig. Täglich werden weltweit zahlreiche Taschen durchsucht, SMS-Nachrichten durchgekämmt, Mails gelesen. Nicht die eigenen, sondern die des Partners. Ein Vertrauensbruch, der Folgen haben kann, denn es ist falsch, verletzend, unnötig. Aber so verlockend. Ob Promis, Film, Literatur, oder gar die Bibel – von Othello, über Florian Ast , «Fifty Shades of Grey» bis zu Sarah und Abraham: Eifersucht ist der Garn, aus dem Liebegeschichten gestrickt sind. Auch für Johann Wolfgang von Goethe galt bereits vor über 200 Jahren: «Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft». Doch stimmt das? Suchen wir es uns aus, eifersüchtig zu sein? Oder können wir gar nicht anders? Angeboren oder angele...

Die Pille für das aufgeregte Kind

Eine Mutter erzählt ihre Geschichte und gibt der Ritalin-Abgabe ein neues Gesicht. Die Ritalin Generation. So viel wurde schon gesagt und geschrieben, mittlerweile ist man entweder ein Medikamenten-Taliban, der jedem Klassenclown Drogen verabreichen will oder aber ein Kuschelpädagoge, der Kindern keine Grenzen aufzeigen kann. Kinder werden immer früher abgeklärt, zu Schulpsychologen geschickt und Eltern besserwisserisch zurechtgewiesen. Letzte Woche schrieb Autorin und Mutter Bronwen Hruska ihre eigene Geschichte in der «New York Times»: Anfangs hätte sie der schulischen Empfehlung nachgegeben und ihrem Sohn Ritalin verabreicht. Bis dieser nicht mehr wollte und mit 11 Jahren ganz gut ohne auskam. In ihrem Artikel «Raising the Ritalin Generation» argumentiert sie damit, wir würden aus etwas Normalem (Kinder, die nicht still sitzen können) eine Pathologie machen. Und dass wir damit aufhören sollten: «Wenn «beschleunigt» das neue «normal» darstellt, gibt es ke...

Ferien forever!

Das gibt es wirklich. Es nennt sich «Radical Unschooling» und erinnert an die 68er. Aber ist es auch realistisch? Die Schule hat uns wieder. Ja uns, nicht nur die Schüler. Denn wer schulpflichtige Kinder hat, weiss, dass der Stundenplan nicht nur sie angeht, sondern uns Mütter (und machnmal die Väter) genauso mit einbezieht. Vom anstehenden Elternabend, dem lärmigen Besuchstag, über die nervtötenden Hausaufgaben bis hin zum Schwimmunterricht, für den man das Badezeug eben nicht vergessen sollte. Wer ausserdem vor den Sommerferien eines dieser wahnsinnig angenehmen Gespräche mit einem Lehrer hatte, bei dem einem nahegelegt wird, das eigene Kind wegen mangelnder schulischer Leistungen doch bitte abklären zu lassen, wünscht sich wohl erst recht gaaaanz lange Ferien. Montagnachmittag kam unser Sohn bereits wieder mit Hausaufgaben nach Hause. Und leider nicht die beliebte Sorte mit Wörtern und Buchstaben, sondern eben die mit den vielen Zahlen. Bis hundert. Wi...

Children just don't understand!

Erinnert ihr euch an Will Smith's Song «Parents just don't understand»? Damals waren wir mit ihm einverstanden, heute haben wir selber Kinder. Und empfinden es genau umgekehrt, «Geld wächst schliesslich nicht auf Bäumen und wenn du Dessert willst, iss erst dein Gemüse auf!»

Immer nett sein zerstört die Kindheit

Ein neues Buch stellt abtrünnige Eltern vor, die sich nicht der Nettigkeit ihrer Kinder verpflichtet haben und für die Spielzeugwaffen ein Muss sind. «Du bisch nüme min Fründ!» oder «Du bisch es Riese-A...loch!» sind Sätze, die wir nicht gerne hören. Vor allem aus den Mündern unserer Kinder. Oder haben Sie etwa noch nie versucht, Ihrem Kind «Fairness» beizubringen mit Zurechtweisungen à la «das kannst du doch so nicht sagen» oder ähnlich? Ich schon. So, wie ich möchte, dass meine Kinder höflich zu Erwachsenen sind, ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich dasselbe auch im Umgang mit anderen Kindern verlange. Peinlich, wenn das Gspänli klingelt und der Sohnemann einfach meint «Nein, ich will nicht mit dir spielen!». Das könnte man schliesslich etwas diplomatischer ausdrucken, nicht? Nein, findet Autorin Heather Shumaker, die ein Buch mit dem vielsagenden Titel « It’s OK Not to Share » (Es ist o.k., nicht zu teilen) geschrieben hat, das diesen Monat erscheint. W...

Zerreissprobe für Familienbanden

Wie sieht die Zukunft der Familie, der kleinsten Zelle der Gesellschaft, aus? Welche Herausforderungen kommen auf die ohnehin schon überforderten Mütter und Väter zu? Eine OECD-Studie gibt Antworten. Von Nina Toepfer für clack.ch Wer weiss, ob wir alles haben können. Aber ob man es haben wollen soll oder überhaupt erst kann, darüber kann man streiten. Die Debatte um berufstätige Mütter wird oft geführt, als gäbe es da prinzipiell richtige und falsche Entscheidungen zwischen Job und Familie. Dabei wäre gut zu wissen, wie denn die beste aller Welten aussähe, in der Frauen und Männer überhaupt erst die Möglichkeit hätten, zwischen Beruf und Familie zu entscheiden. (Lesen Sie auch: «Die Kündigung an den Mann» ) Die Protagonistinnen der Diskussion sind hier schon mehrfach erwähnt worden. Nach den Tiger Moms und ihren französischen Gegenspielerinnen erregte Anne-Marie Slaughter damit Aufsehen, dass sie sich als Hillary Clintons Beraterin im Aussenministerium z...

Erste Wahl: Second Hand

Second Hand – pardon, Vintage – erlebt eine Imageaufpolierung sondergleichen. Der neuste Trend heisst Re-Commerce und soll das Shoppen aus zweiter Hand erleichtern. Nicht nur Fernsehserien wie Mad Men, auch die andauernde Wirtschaftskrise, die wachsende Sorge um die Umwelt und die Präsenz der Fair-Trade-Thematik haben in letzter Zeit dazu beigetragen, dass Second Hand immer weniger als Notlösung wahrgenommen wird. Im Gegenteil, wer hip und trendy sein will, trägt mindestens ein Stück «Vintage» Fashion auf sich. Second Hand Shops gibt es in der (urbanen) Schweiz schon lange, neu am Vintage-Angebot sind die immer zahlreicheren Online-Shops. Ende der Neunziger begann zwar bereits eBay damit, gebrauchte Mode online zu versteigern beziehungsweise zu verkaufen (und ist bis heute mit über zwei Millionen Artikeln die Site mit dem grössten Fashion-Angebot aus zweiter Hand). Das Problem beim Shoppen über eBay oder auch ricardo.ch ist, dass die Suche nach dem richtigen Stück s...