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Es werden Posts vom März, 2009 angezeigt.

Der perfekte Z'Nüni

Noch letzten Sommer regte ich mich darüber auf, dass die Schule in Sachen Ernährung nicht mit gutem Beispiel voran geht. Seit Mitte März jedoch gibt es nichts mehr zu meckern. Das Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich hat neue Richtlinien für die Ernährung vorgestellt: An den Schulen soll kein ungesundes Essen mehr zu Verfügung stehen. Das gilt natürlich auch für Kindergarten, Hort und Sportanlässe. Endlich! Dachte ich zumindest am Anfang. Doch sind wir ehrlich: Werden unsere Kinder wirklich nur von der Schule in ihrer Ernährung beeinflusst? Sind es nicht viel mehr wir Eltern, die mehr darauf achten müssten, unseren Kindern gesunde Z’Nünis mitzugeben? Lustigerweise behaupten sämtliche Eltern, mit denen ich bis anhin über das Thema gesprochen habe, sie würden ihren Kindern nur Gesundes zu essen geben. Logisch! Süsses ist schliesslich nichts für den Pausenplatz sondern für zu hause, wenn man den Kindern etwas Gutes tun will, weil sie brav waren. Wie Fernsehen. Woher kommen dann ...

Wie ich bitterfotzig wurde

Sie hielt sich für gleichberechtigt ‒ bis sie ein Kind bekam. Maria Sveland schrieb ein Buch über ihr Leben als junge Mutter. Und brachte damit ganz Schweden auf. Es ist die traurige Wahrheit. Immer noch. Die Gleichberechtigung von Frau und Mann endet, sobald sie Mutter und Vater werden. Mit der Geburt des ersten Kindes ist schlagartig alles beim Alten. Im Kopf wie im Alltag. Ein Sprung zurück in die sortierten Fünfzigerjahre: Kinder sind der Zuständigkeitsbereich der Mutter; sie gluckt, ab sofort, bis zu jenem Tag, an dem es nicht mehr verlangt sein wird. Natürlich will auch der Vater unbedingt ein guter Vater sein, auf keinen Fall einer wie sein eigener Vater, sondern präsent und beteiligt, aber dann ist da auf einmal dieser Wurm, der schreit und sich offensichtlich nur beruhigt, wenn die Mutterbrust ihm den Mund stopft. Was kann er als Vater schon ausrichten? Ohne milchsatten Busen und ohne diesen angeborenen Instinkt, dem Wurm immer das genau Richtige zu geben? Es scheint ein natu...

Netter, als man denkt

Mein Grosser ist krank. Kindergarten, Schlagzeugstunde, Freunde treffen, das alles fällt aus. Für mich kein Problem, da ich von zu hause aus arbeite. Wie steht es aber mit Müttern, die geregelten Arbeitszeiten nachgehen? Ist der Gesetzgeber wirklich so gemein, wie allgemein angenommen? Ich stelle immer wieder fest, dass Mütter in der Arbeitswelt einem Irrtum unterliegen. Es herrscht die allgemeine Meinung, Eltern dürfen lediglich 3 Tage frei nehmen, um ihre Sprösslinge im Krankheitsfall zu pflegen. Also im Idealfall 6 Tage, wenn der Vater sich ebenfalls bequemt, Sitzungen etc. abzusagen. Dies ist aber so nicht ganz richtig. Gemäss Art. 324a der Schweizerischen Obligationenrechts dürfen Eltern bei Bedarf nämlich soviel frei nehmen, wie nötig ist. Seine Kinder zu pflegen gehört nämlich zur Sorgfaltspflicht von Mamma und Papa. Drei Tage wären ja auch ein Witz! Stellt euch vor, eine Familie mit drei Kindern. Da uns Müttern das Glück ja meist nicht so hold ist, werden die drei Kids nämlic...

Baby-Tagebuch: Endspurt

Eine Freundin von mir ist schwanger. Ich freue mich riesig für sie. Nun gehört sie zu denen, die ganz viele Fragen stellen und ehrliche Antworten wollen. So wollte sie wissen, ob ich eigentlich gerne schwanger bin. Ganz ehrlich? Nicht mehr! Die letzten Wochen machen mich fertig. So problemlos meine Schwangerschaft bis anhin lief und ich mich sehr auf meine kleine Tochter freue, so mühsam empfinde ich jetzt den Endspurt. Denn ich habe das Gefühl, schon seit Wochen die vierzig Wochen überschritten zu haben. Ich wäre schon bei meiner ersten Schwangerschaft froh gewesen, wenn mir jemand ehrlich gesagt hätte, wie es ist, schwanger zu sein. Also wollte ich nichts verschönern, auch für meine Freundin nicht. „Geniess die Zeit noch!“ höre ich immer wieder. Wenn man jedoch wie ich in den „Genuss“ von Elefantenfüssen, praktisch totaler Unbeweglichkeit, schmerzenden Beinen und dauernder Lust-, Atem- und Schlaflosigkeit gekommen ist, mutet dieser Rat etwas zynisch an. Vielleicht bereue ich...