Französinnen stillen weniger, kriegen mehr Kinder und kommen beruflich weiter als andere Europäerinnen. Warum das so ist, erklärt die Pariser Feministin Elisabeth Badinter. Von Daniel Binswanger für Das Magazin «Es ist ein Skandal, dass heute moralischer Druck ausgeübt wird auf junge Mütter», sagt Elisabeth Badinter und nimmt einen tiefen Zug von ihrer Zigarette. «Ob eine Frau ihr Kind stillen will oder nicht, ist eine persönliche, intime Entscheidung. Dass sich da die öffentliche Gesundheitspolitik zwischen Mutter und Kind drängt, ist inakzeptabel. Man hat zu einem Trick gegriffen, der so alt ist wie die Menschheit und der jetzt wieder eine fatale Aktualität bekommt: Frauen werden terrorisiert, indem man sie dazu bringt, sich schuldig zu fühlen. Du willst dein Kind nicht stillen? Dann bist du eine schlechte Mutter!» Seit Elisabeth Badinter vor gut einem Monat ihr neues Buch «Der Konflikt: Frau und Mutter» veröffentlichte, hat sie zahllose Interviews gegeben. In ihrem Pamphlet wehrt s...