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Es werden Posts vom August, 2010 angezeigt.

Nein, wir wissen nicht, wie das ist, Bänz!

Meine verehrte, von mir viel zitierte Putzsusi Bänz Friedli hat mich heute auf die Palme gebracht: Nein Bänz, wir wissen nicht, wie du dich fühlst. Denn wir sind normal! Ein offener Brief. Lieber Bänz Du liest mit deinem bespuckten Finger Stäubchen und Brösmeli vom Boden auf. Und schämst dich bei Besuch, wenn es nicht picco bello sauber ist im Haus. Doch damit nicht genug, es kommt sogar noch schlimmer: Du kriechst auf dem Boden rum, um den Abfall deiner Kinder beim Fussballspiel aufzusammeln. Unsereins würde dazu doch einfach finden "Sälber ufläse, Saugoofe!" Mein lieber Friedli, du machst mich fertig. Liegt es daran, dass du ein Mann bist, oder wieso musst du als Hausfrau immer so perfekt sein und uns Normalsterbliche aussehen lassen wie die letzten Messis? Ich finde Hausarbeit extrem uninteressant, um es einmal milde auszudrücken. Mutter zu sein bringt viele Freuden mit sich und ich würde nie wieder ohne Kinder sein wollen. Doch was die Bezeichnung Mutter eben m...

Teilzeit Mutter

Sind berufstätige Mütter immer noch Aliens? Nach der Babypause wieder zu arbeiten erscheint heutzutage zwar logisch, ist aber für die meisten Frauen noch mit einem schlechten Gewissen verbunden. Warum eigentlich? Baby. Pause. Zumindest für uns Frauen werden neun Monate Schwangerschaft durch eine mehr oder weniger lange Babypause „belohnt“. Anfangs ist das auch nützlich und wichtig. Die drei B’s müssen berücksichtigt werden: Bonding, Beckenbodentraining und Brustentleerung. Nach ein paar Monaten allerdings sieht frau oft ein, dass die sogenannte Belohnung eher einem vergifteten Geschenk gleicht. Aus den drei B’s wird nämlich zusehends ein ganzes Alphabet, das es abzuhaken gibt. Von A wie „Ach du Scheisse, wie krieg ich die Kilos wieder runter?“ bis Z „Wo Zum Teufel ist mein Still-BH?“ besteht unser Alltag aus lauter nervigen, stressigen, langweiligen Momenten, die uns den geliebten Beruf vermissen lassen. Mir ging es auf jeden Fall so. Nun ist die Pause vorbei und ich stelle ...

You are not alone...

Das beste, ehrlichste, intelligenteste Buch, das ich seit langem gelesen habe: Ayelet Waldmanns " Böse Mütter ". Denn sie gibt alles zu. Die Langeweile, die Verblödung, den Zickenterror, den Egoismus, aber auch die zahlreichen Glücksmomente als Mutter. Inspirierend! Mit ihrer Aussage, sie liebe ihren Mann mehr als ihre Kinder, hat sie Amerika vor ein paar Jahren in einem Essay in der New York Times empört. Die Krimiautorin und ehemalige Strafverteidigerin hat es gewagt, das unaussprechliche zu sagen. Dass ihre Kinder ihren Mann nie ersetzt haben und deshalb keine Pole Position einnehmen. So! Und das reicht eben schon, um aus ihr eine böse Mutter zu machen. Schliesslich sind unsere Kinder ALLES und nichts, nicht einmal deren Vater hat das Recht, ihnen diese Platz streitig zu machen. Sie erklärt wunderbar ehrlich und ohne Rücksicht auf die "Mütterpolizei" (denn die kritischsten Stimmen kommen leider aus den eigenen Rängen), wieso sie immer noch gerne Sex mit ihrem M...

Kaninchen à l'americaine

Eine etwas zweifelhafte Studie behauptet, 50% der amerikanischen Frauen lieber Sex aufgeben würden, als ein paar Kilos zuzulegen. Wen wundert's? Die Studie ist aus mehreren Gründen zweifelhaft: Erstens wurde sie vom Gewichtskontroll-Programm " Nutrisystem " aufgegeben. Ha! Wäre der Pharmakonzern Pfizer (Hersteller von Viagra) wohl auf dasselbe Resultat gekommen? Eben! Zweitens erfährt man erst im Lauftext der Studie, dass es beim Verzicht auf Sex nur um die Zeitspanne des Sommers geht. Nun sagt sich die zweifache Mutter: "Einen Sommer lang keinen Sex, dafür darf ich essen was ich will, ohne zuzunehmen? Ein Klacks!" Ausserdem ist es doch so: Je fetter, desto unsexier. Das Gefühl meine ich, nicht den Sex Appeal. Also ich fühle mich nach zehn abgespeckten Kilos erfahrungsgemäss attraktiver als wenn ich gerade eine Pizza mit Bier vertilgt habe. Meine erste Reaktion auf die Studie war jedoch vor allem, dass es mich nicht wundern würde, wenn Amerikanerinnen den Sex...

Auf ein Gläschen Me Time

Ein paar Strassen vom Strandhaus entfernt, das wir in Amerika zusammen mit Schwestern, Onkeln, Grosseltern, Cousinen, Schwägerinnen und Schwagern gemietet hatten, gab es eine kleine Apéro-Bar, in der man vorzügliche Margaritas geniessen konnte. Die Bar war stets voll und ganz nach meinem Geschmack. Bis auf den Namen: Sie hiess «Me Time». Von Nicole Althaus für den Mamablog Nicht, dass ich etwas gegen die Zeit auszusetzen hätte, die man sich für sich selber nimmt. Im Gegenteil. Die Vorzüge der Me-Time sind nicht zu überschätzen. Vorab für Eltern. Doch die Karriere des Wortes verhält sich leider umgekehrt proportional zur Me-Time, die Menschen sich heute auch tatsächlich noch gönnen. Vorab Eltern. Vorab in den USA. Das Me-Time- Glaubensbekenntnis hat mich die letzten drei Wochen in Amerika auf Schritt und Tritt verfolgt. Die Werbewelt und vorab die Babyindustrie hat den Terminus vollkommen vereinnahmt und ihn bis zur Sinnlosigkeit entleert: Ein Stück Me-Time für jeden Tag – verspricht d...